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Verloren und doch gewonnen – Dortelweiler Lokalmatadore Nils Rotter und Kai Schäfer sammeln internationale Erfahrung

Bad Vilbel. Das im Dortelweiler Kultur- und Sportforum durchgeführte U 17-Länderspiel Deutschland – Dänemark war trotz der 0:7-Niederlage für das deutsche Team ein voller Erfolg – vor allem für die Gastgeber vom SV Fun Ball Dortelweil.

Um 22.19 Uhr schwappte die Stimmung im Dortelweiler Kultur- und Sportforum schier über: Die zwei Dortelweiler Lokalmatadore in der deutschen Nationalmannschaft, Nils Rotter und Kai Schäfer, hatten im U17-Länderspiel gegen Dänemark beim Stand von 20:15 fünf Satzbälle.

Die rund 250 Zuschauer verwandelten das Kultur- und Sportforum in einen echten Hexenkessel, doch trotz berauschender Atmosphäre war wenige Minuten später das gesamte Länderspiel vorbei. Rotter und Schäfer mussten sich Kasper Antonsen und Mathias Mundbjerg trotz ihrer Satzbälle noch mit 21:23 geschlagen geben, nachdem sie den ersten Satz mit 19:21 verloren hatten. Somit stand am Ende eines langen Badminton-Abends in Dortelweil ein glattes 0:7 als nüchternes Ergebnis da.

Aber die Atmosphäre war alles andere depressiv; vielmehr fabrizierte die deutsche U 17-Nationalmannschaft mit den begeisterten Zuschauern nochmals die La Ola. Das Ergebnis täuscht über den Spielverlauf hinweg; einige Matches waren hauteng. Neben dem angesprochenen Doppel hatten auch Laura Wich von der TSG Schopfheim (Baden-Württemberg) und Anika Dörr aus Messel (bei Darmstadt) in ihren Einzeln Siegchancen. Anika Dörr wuchs gegen Line Kjaersfeldt, Nummer 1 in Europa in der Altersklasse, gerade im letzten Satz über sich hinaus, unterlag aber unglücklich 24:26.

„Das war eine große Leistung von ihr. Nils Rotter und Kai Schäfer haben das beste Doppel ihrer Karriere gespielt. Auch die anderen in der Mannschaft haben mir gefallen. So komisch sich das anhören mag: ich bin zufrieden, obwohl wir glatt verloren haben“, meinte Bundestrainer Bernd Brückmann. Und er hat dabei die Entwicklung seiner Schützlinge im Hinterkopf; schließlich hatte er vor zwei Jahren mit der U 15 gegen Dänemark noch viel deutlicher verloren. „Wir sind zwar noch nicht auf Augenhöhe, aber wir sind den Dänen ein Stück näher gekommen“, resümierte Brückmann, der auch den Leistungsstützpunkt des deutschen Badminton-Nachwuchses in Frankfurt leitet.

Er freute sich auch, dass gerade die hessischen Schützlinge im deutschen Team (Anika Dörr, Nils Rotter, Kai Schäfer) vor heimischer Kulisse voll überzeugt haben – und er hatte auch ein dickes Lob für den ausrichtenden Verein, den SV Fun-Ball Dortelweil, parat: „Sie haben das hier wirklich glänzend organisiert. Alles hat gepasst. Die Tribünen waren so ausgerichtet, dass eine prickelnde Atmosphäre entstehen konnte, was ja dann auch der Fall war. Das war wirklich herausragend. Und ich kann das gut vergleichen mit anderen Länderspielen, die wir in den letzten Jahren ausgetragen haben.“ Auch Nils Rotter, übrigens waschechter Dortelweiler, war von der Stimmung im Länderspiel vor der Haustür angetan: „Das hat echt Bock gemacht mit der ganzen Unterstützung im Rücken; schade, dass wir den Satz im Doppel nicht geholt haben.“