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Vilbels Grün im Fokus – Mittel aus dem Naturschutzfonds dienen als Startkapital der Bürgerstiftung

Bad Vilbel. „Einer der Reichtümer Bad Vilbels ist die Natur“, sagt Hans Tuengerthal, Vorsitzender der Naturschutzgesellschaft (NSG). Walter Heß hat sie vor 45 Jahren mitbegründet. Doch Überalterung und Nachwuchssorgen bereiten Probleme. Nun soll eine Stiftung dafür sorgen, dass die Achtsamkeit nicht nachlässt.

Heß und Ehrenstadtrat Rüdiger Wiechers (CDU) hatten die Idee, die Mittel des 1975 mit 1000 Mark gegründeten Naturschutzfonds als Startkapital für eine „Bürgerstiftung Bad Vilbel“ einzubringen – etwa 30 000 Euro. Die bisherigen Mitglieder des Fonds, Stadt, NSG, Frankfurter Volksbank und Sparkasse Oberhessen, wollen je 1500 Euro als Gründungsstifter mit einbringen. Wiechers und Heß haben die Satzung entworfen und wollen die Stiftung rechtlich umsetzen.

Bis erste Projekte angestoßen werden könnten, liege noch „eine dicke Strecke vor uns“, so Wiechers. Zunächst müssten 40 000 bis 50 000 Euro zusammengekommen sein, um das Anerkennungsverfahren zu starten. Weil eine Stiftung nur die Verzinsung ihres Vermögens verteilen könne, müssten 200 000 bis 300 000 Euro vorhanden sein, um bei konservativer Anlage 9000 bis 10 000 Euro jährlich auszuschütten, rechnet Wiechers vor. Die Stiftungsgründung sei im Herbst vorgesehen. Bereits jetzt gebe es „10 bis 20 Stifter“.

Nun wollen die überparteilichen Stiftungsgründer Mitstifter gewinnen, die sich, wie Bürgermeister Thomas Stöhr und der Heilsberger Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz (beide CDU) auch als Privatpersonen mit je 500 Euro beteiligen wollen. Die Stiftung solle ein solides Fundament im Bereich Bildung, Naturschutz und Bewahrung der Schöpfung schaffen, so Stöhr. Im Nachtragshaushalt 2010 sind 1500 Euro der Stadt als Gründungsbeitrag eingestellt. Der Naturschutzfonds soll in die neue Stiftung übergehen. Noch einen Naturschutztag soll es 2011 geben – dann sei Schluss. Tuengerthal spricht von großen Mengen Humankapitals: „Das ist unser Wissen um die Natur.“ So könnten die ehrenamtlichen Stiftungsmitglieder auch ohne Ausschüttung aktiv werden. Etwa, indem sie Kindergruppen bei Ausflügen in Streuobstwiesen fachkundig begleiteten. Der Stiftungszweck sei weit gefasst, um auch künftige Vorhaben einzubinden. Neben dem Schutz der Natur sind Landschaftspflege, Kinderschutz, öffentliche Gesundheitspflege sowie Heimatpflege als Stiftungsziele benannt. (dd)

Kontakt zum Initiativkreis Bürgerstiftung: Rüdiger Wiechers, Telefon (0 61 01) 98 29 45 und Walter Heß, Telefon (0 61 01) 58 01 52