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Vom Goldhähnchen bis zum Kolkraben

Etwa 35 Interessierte lauschen im Karbener Wald Förster Eckhard Richter und 28 verschiedenen Vogelstimmen. Foto: Privat
Etwa 35 Interessierte lauschen im Karbener Wald Förster Eckhard Richter und 28 verschiedenen Vogelstimmen. Foto: Privat

Karben. Dass es schon früh – um 7 Uhr – an einem Sonntagmorgen losging und es mit acht bis zehn Grad kalt und neblig feucht war, hielt 35 Personen nicht davon ab, im Klein-Karbener Wald an einer vogelkundlichen Exkursion teilzunehmen, die von Eckhard Richter von der Revierförsterei Münzenberg (Hessen Forst) geführt wurde.
Der für den diesen Wald verantwortliche Förster verbringt von seinen fünf Arbeitstagen (nur) einen Tag im Büro, aber vier Tage im Wald. Kein Wunder, dass er nicht nur sehr guter Kenner der Vogelwelt und des Ökosystems Wald ist, er kann sein Wissen auch lebendig und anschaulich vermitteln. So seien die zwei Stunden Exkursion wie im Fluge vergangen, schreibt Prof. Roland Prinzinger vom NABU in einer Pressemitteilung.
Flötender Gesang und krächzendes Rufen
28 Vogelarten konnten anhand ihrer Stimme erkannt und meist auch gesehen werden. Unter den Gefiederten waren wenige Gramm schwere Winzlinge wie das Goldhähnchen bis hin zum Kolkraben, der auch zu den Singvögeln gehört. Allerdings kann sein krächzendes Rufen kaum mit dem flötenden Gesang der Amsel konkurrieren. Mittelspecht, Buntspecht und Schwarzspecht setzen neben ihrer Stimme auch das Trommeln zur Kommunikation ein. Auf jeden Fall waren die Exkursionsteilnehmer vom vielfältigen Vogel-Konzert überrascht.
Noch immer herrscht Wassermangel
Die Waldökologie sei nicht zu kurz gekommen. Neben der Erklärung der Baumarten und der Forst-Bewirtschaftung kam Richter auch auf die weiterhin aktuelle Trockenheit im Wald zu sprechen, wo noch immer großer Wassermangel herrsche, auch wenn man sich das nach den vielen Regenwochen der letzten Zeit kaum vorstellen könne.
Überrascht lernen konnten die Teilnehmer auch, was die Kennzeichnung durch ein dreifaches »H« an besonderen, sogenannten Habitat-Bäumen bedeutet: Höhle, Horst, heilig. So ein Baum darf nicht gefällt werden.
Zu erwähnen ist noch, dass der NABU erstmals fünf neue Ferngläser 12X42 den Teilnehmenden an der Exkursion leihweise zur Verfügung stellte, was dankbar angenommen worden sei.
So endete ein Sonntagmorgen mit allgemeiner Zufriedenheit, und jeder und jede freute sich sicher auf einen warmen Kaffee zu Hause. (zlp)