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Wer brennt, sollte besser liegen – Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr gibt in Karben Tipps fürs richtige Verhalten bei Feuer im Haushalt

Karben. Es ist eine dramatische Momentaufnahme. Hemd und Hose haben Feuer gefangen. Die Flammen breiten sich aus. Eine schnelle Reaktion ist gefordert. Wehrführer Hans-Dietmar Köhn erstickt die Flammen mit einer Wolldecke. Feuerwehrmann Jörg Arnold unterstützt ihn.

Zum Glück ist die Situation nur simuliert. Sie ist Bestandteil einer praktischen Übung an einer Puppe, während des Brandschutzinformationsabends der Freiwilligen Feuerwehr Petterweil. Rund 15 Feuerwehrmänner sind während der fünfstündigen Veranstaltung im und vor dem Gerätehaus ehrenamtlich im Einsatz. Mitarbeiter einer Apotheke, Erzieherinnen und einige Bürger sind gekommen, um sich beraten zu lassen.

„Einmal jährlich führt Karbens Wehr die Veranstaltung durch. Immer in einem anderen Stadtteil“, sagt Köhn. Die Bürger sind dankbar für die Aufklärung, nehmen gerne an den praktischen Übungen und dem theoretischen Part teil.

Mit Hilfe der Simulation lernen sie, dass man eine brennende Person hinlegen sollte. Beim Einsatz der Decke sollte der erste Ansatzpunkt der Hals sein. Von dort sollte die Person nach unten abgestreift werden, um das Feuer zu ersticken. Ein anderer Experte für Brandschutz ist Verfahrenstechniker Thomas Christ. Er hat 15 Jahre Erfahrung im industriellen Brandschutz für Großanlagen, wie Kraftwerke, Flughäfen und Bahnhöfe.

Christ weist die Bürger in den richtigen Umgang mit einem Feuerlöscher ein. Im Normalfall sollten kurze Pulverstöße abgegeben werden. „Feuer, das nach fünf Sekunden nicht aus ist, ist ein Fall für die Feuerwehr“, sagt Christ und erklärt das Bedienungsprinzip eines Feuerlöschers. „Robbe, kloppe, Feuer stoppe“, heißt das in der Kurzform und Wetterauer Mundart. Gemeint ist das Ziehen der Sicherung sowie das Drücken auf einen Funktionsknopf, um den Feuerlöscher in Betrieb zu nehmen.

Wie das Ganze in der Praxis aussieht, ließ Christ an einem brennenden Monitor demonstrieren. Darüber hinaus wurde den Bürgern vermittelt, wie Brände im häuslichen Bereich vermieden werden können. „Sorgfältiger Umgang sollte mit Spiritus als Grillanzünder verwendet werden“, betonte Köhn. „Dieser sollte nur dann zum Einsatz kommen, so lange die Grillkohle kalt ist.“ (gia)