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Windräder in Petterweil

Auf großes Interresse der Bürger stieß die erste Informationsveranstaltung der Stadt zu den neuen Windkraftanlagen in Petterweil. Foto: Fauerbach
Auf großes Interresse der Bürger stieß die erste Informationsveranstaltung der Stadt zu den neuen Windkraftanlagen in Petterweil. Foto: Fauerbach

Karben. Auf großes Interesse der Bürger stieß die erste Informationsveranstaltung über die geplanten neuen Windkraftanlagen in Petterweil. Im großen Saal des Bürgerhauses Petterweil gab es nicht nur zahlreiche Fakten zum Projekt zu erfahren, sondern die anwesenden Gäste hatten einige Fragen im Gepäck. Eine Folgeveranstaltung ist bereits angesetzt.
Es sind vier bis fünf Windräder auf einer Fläche südwestlich von Petterweil geplant. Bei den WKA auf einer 34 Hektar großen Fläche handelt es sich um sogenannte Schwachwindanlagen mit einer Leistung von 5,56 Megawatt (MW) pro Windrad. Der Rotordurchmesser beträgt 160 Meter, die Nabenhöhe 166 Meter und die Gesamthöhe liegt bei 246 Meter.
Über das Projekt und Beteiligungsmöglichkeiten informierten die Bürger im Petterweiler Albert-Schäfer-Haus Bürgermeister Guido Rahn (CDU), Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD), Rechtsanwältin Tanja Kreuz vom Projektierungsbüro und Kooperationspartner Futura-Gruppe Koblenz und Projektleiter Julius Haferkemper von der Alterric IPP GmbH in Mainz. Für Fragen der Bürger standen neben den vier genannten auch Hans-Jürgen Stadler (FDP), Geschäftsführer der Karben Energie GmbH, und der ehrenamtliche Stadtrat für Energie, Mario Schäfer (B90/Die Grünen), zur Verfügung.
Bürgermeister Rahn und die Rechtsanwältin Kreuz betonten, dass es sich bei der mit »4607« bezeichneten Fläche um die einzige Vorrangfläche für erneuerbare Energien in Karben handelt, die der Regionalverband FrankfurtRheinMain 2019 ausgewählt hat.
Der Regionale Flächennutzungsplan sieht für den Bereich südwestlich von Petterweil eine solche Windvorrangfläche vor. Bei dieser wie allen anderen genannten Standorten wurden zur Ausweisung der Flächen strenge Kriterien angelegt wie Kommunalpolitiker und Fachleute betonten. So müsse der Abstand zur bestehenden zusammenhängenden Bebauung mindestens 1000 Meter betragen.
Nachbarstädte
profitieren ebenfalls

Berücksichtigt werden müssen auch gesetzlich geforderte Abstände zu Stromtrassen und zu Straßen sowie Vorgaben der Deutschen Flugsicherung. Wirksam ist der Plan seit März 2020. »Die Vorplanung läuft seit einigen Monaten«, sagte Rahn.
Das Baurecht für das mit »Windpark Karben-Petterweil« bezeichnete Projekt liegt vor, gerade laufe das förmliche Verfahren informierte die Rechtsanwältin. Julius Haferkemper rechnet mit Baubeginn ab 2025. Die Flächenversiegelung für jede Anlage liegt bei rund 3500 Quadratmetern. Davon ist dauerhaft für Fundament, Kranstellfläche und Zuwegung ein Areal von 2500 Quadratmetern betroffen.
Rahn appellierte an die Bürger, die Chance zum Bau erneuerbarer Energiequellen zu nutzen. Die Stadt biete den Bürgern über die Karben Energie GmbH Beteiligungsmöglichkeiten an, erwäge den Kauf eines Windrades. Vom Bau der Anlagen profitieren werden neben Karben die an die ausgewiesenen Standorte angrenzenden Städte Bad Homburg, Rosbach und Frankfurt.
Die Fragen der Bürger drehten sich vor allem neben der Ausweisung der Flächen um den Schallschutz und den Schattenwurf. »Nachts werden die Maschinen gedrosselt«, sagte Haferkemper. Und die Leuchten der Nachtbeleuchtung sollen nur bei Flugverkehr blinken.
Julius Haferkemper informierte, dass die Gewerbesteuer aus dem geplanten Windpark zu 99 Prozent an die Stadt Karben abgeführt werde und nur ein Prozent am Firmensitz der Alterric und Futura-Gruppe in Oldenburg. Stadt, Planer und Betreiber werden bis zur zweiten Veranstaltung im Oktober detailliertere Pläne zu Schall und Schattenwurf erarbeiten versprach der Bürgermeister.
Von Christine Fauerbach

Zweite Info-Veranstaltung
Die Stadt lädt die Bürger zu einer zweiten Informationsveranstaltung am 20. Oktober ins Bürgerzentrum Karben ein. Beteiligt werden dann auch alle Interessensgruppen wie die Umweltverbände NABU und BUND, Landwirte, Jäger und die Eigentümer der Flächen. Es könnten dann weitere detailliertere Einzelfragen zu Lärm, Schattenwurf oder Umweltauswirkungen, aber auch zur möglichen Beteiligung an den Erträgen der Windkraftanlagen in kleineren Arbeitsgruppen erörtert werden. (fau)