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„Wir sind Bad Vilbel zwanzig dreizehn“ – Die letzte Baustellenbesichtigung weckte sehr großes Interesse – Innenausbau der Geschäfte ist schon fortgeschritten

Noch hängen dicke Bündel von Kabelsträngen aus den Decken, sind einige Treppengeländer nicht montiert, liegen Materialien und Arbeitsgeräte in den Räumen. Aber die ersten Geschäfte in Bad Vilbels Neuer Mitte werden am 25. April eröffnet, versicherte Kurt Liebermeister, Vorsitzender des Stadtmarketings, bei der öffentlichen Baustellenbegehung am Samstag. Die Teilnehmer konnten sich überzeugen, dass der Innenausbau teilweise schon erheblich fortgeschritten ist.

Bad Vilbel. „Wir sind nicht Flughafen Berlin / Brandenburg. Wir sind auch nicht Elbphilharmonie Hamburg oder Stuttgart 21. Wir sind Bad Vilbel zwanzig dreizehn“, sagte Liebermeister auf eine Nachfrage, ob denn die Eröffnung tatsächlich noch im Monat April erfolgen werde.

Der Besucherandrang bei der nun sechsten und nun auch letzten Baustellenbegehung in der Neuen Mitte war fast so groß wie am ersten Tag eines Schlussverkaufs, auch wenn es bis zur Eröffnung der Geschäfte noch sechseinhalb Wochen dauern wird. Dann werden auch in der Quellenstadt Filialen von Depot, Esprit, Gerry Weber, Görtz, H & M und Marc O’Polo vertreten sein. Sie bieten ihre Sortimente auf insgesamt 5000 Quadratmetern in den beiden Gebäudekomplexen rund um den neuen Stadtplatz an, der wohl bald auf den Namen Nidda-Platz getauft werden wird.

Mit den dann zusätzlichen 5000 Quadratmetern verdoppelt sich in der Innenstadt die bisherige Verkaufsfläche des Bad Vilbeler Einzelhandels und sorge für mehr Auswahl und mehr Einkaufsqualität, erläuterte Liebermeister am Samstag erneut. Bad Vilbel werde als Einkaufsstadt attraktiver, es werde nicht nur weniger Kaufkraft abfließen, sondern aus der Region mehr angezogen, blickte er optimistisch in die Zukunft.

Mehr Parkplätze

Wesentlich beitragen zur erwarteten Annahme der neuen Einkaufsmöglichkeiten durch die Besucher werde die deutliche Erhöhung der Parkplätze durch das Parkhaus unter der Neuen Mitte. Es bietet für 220 Autos Stellplätze, davon 180 für Besucher und 40 für private Mieter der zehn Eigentumswohnungen, die im ersten und zweiten Stock der Verkaufshäuser entstehen, und für die Belegschaften der Geschäfte. Auf dem alten Zentralparkplatz konnten früher etwas mehr als hundert Fahrzeuge parken. Der fußnah zur Innenstadt gelegene City-Parkplatz hinter dem Kurhaus und dem Hallenbad bietet 153 Stellplätze. Für beide Parkflächen werde an den Einfallstraßen ein elektronisches Parkleitsystem die Autofahrer über die Verfügbarkeit der freien Plätze informieren, kündigte Liebermeister an.

Das Parkhaus unter der Neuen Mitte wird von einem gewerblichen Unternehmer betrieben. Hansgeorg Jehner, Vorstand der Humanistischen Stiftung, die als Investor die Neue Mitte baut, stehe gerade in dieser Sache in Verhandlungen mit Interessenten. Es werde angestrebt, so Liebermeister, dass eine Stunde Parken nicht teurer als ein Euro werde. Zudem solle auch die „Brötchentaste“ weiter eine Viertelstunde kostenloses Parken ermöglichen. Die Einfahrt zum videoüberwachten Parkhaus erfolgt von der Frankfurter Straße aus über das erste Gebäude links des Nidda-Platzes. Die Ausfahrt wird über den Wasserweg zurück auf die Frankfurter Straße geführt. Der Zugang zum neuen Stadtplatz zwischen den beiden Geschäftsgebäuden der Neuen Mitte erfolgt im vorderen Teil in Nähe des denkmalgeschützten Fachwerkhauses, in das die „Show-Eisdiele“ Milano einziehen wird. In diesem Bereich werde ein Brunnen mit Findlingen auf den Charakter Bad Vilbels als Quellenstadt hinweisen. Hier sei auch Platz, um für die Adventszeit einen Weihnachtsbaum aufzustellen, so Liebermeister beim Rundgang.

Zur Belebung und erhöhten Attraktivität der Innenstadt soll natürlich auch der neue Stadtplatz (Nidda-Platz) beitragen. Die 700 Quadratmeter große Fläche ist zu rund einem Drittel mit großen cremefarbenen Platten gepflastert. In der Mitte des Platzes von der Nidda zur Frankfurter Straße hin wird ein Wasserspiel den Platz optisch prägen. Der gesamte Bereich soll als Ort der Begegnung genutzt werden, hob Claus-Günther Kunzmann, Vorstand des Stadtmarketings und Kulturamtsleiter, hervor. So werden nach Fertigstellung die beiden bisherigen Wochenmärkte hierher verlagert. Auch als Standort für Stadtfeste und kulturelle Events ist der künftige Nidda-Platz vorgesehen. Eine Begehung der im Bau befindlichen Stadtbücherei auf der Nidda-Brücke, die einmal den Übergang vom Stadtplatz zum Kurhaus-Areal und dem Kurpark bilden wird, war am Samstag nicht möglich, da die Bauarbeiten dort auch samstags auf Hochtouren laufen. Mit der Eröffnung der neuen Bücherei werde auch erst für Ende Mai gerechnet, sagte Kunzmann. „Und auch das Café Wessinger kommt“, ergänzte Liebermeister. Er dementierte damit Gerüchte, dass Konditor Wessinger (Neu-Isenburg) als Betreiber des auf der Brücke geplanten Cafés einen Rückzieher gemacht habe. Seite 3