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Wollen Sie auch zum Film? – In der neuen ARD-Serie „Geld.Macht.Liebe“ spielen rund 1400 Komparsen aus der Region

Bad Vilbel. „Geld.Macht.Liebe“ heißt die neue Sommerserie in der ARD, die am Montag, 6. Juli, um 20.15 Uhr mit dem Pilotfilm startet und jede Woche in vorerst 21 Folgen die Intrigen der Bankiersfamilie von Rheinberg in die Wohnzimmer flimmern lässt. Gedreht wurde 14 Monate lang in Bad Homburg, Frankfurt und Umgebung. Wer aufpasst, entdeckt vielleicht bekannte Gesichter am Rande. Denn über die Vilbeler Casting-Agentur von Christiane Huth wurden nicht weniger als 1400 Komparsen und Kleindarsteller vermittelt.

„Das Geld.Macht.Liebe-Projekt füllt mich voll aus“, gesteht Huth, die ihre Agentur seit 40 Jahren betreibt. Die neue Serie stelle eine besondere Herausforderung dar. „An einem Drehtag, als die Familie von Rheinberg zu einer großen Feier in ihre Villa eingeladen hatte, musste ich die gesamte feine Gesellschaft mit 169 Komparsen in Smoking und Abendkleid stellen“, erzählt sie. Gleich am nächsten Tag wurden beim Dreh 89 Komparsen gebraucht. „So viele Leute auf einen Schlag hatte ich noch nie im Einsatz“, gesteht Huth, die seit ihren eigenen schauspielerischen Anfängen 1960 bei der „Familie Hesselbach“ in insgesamt 968 Fernseh- und 26 Kinofilmen vor und hinter der Kamera mitgewirkt hat.

Auch in „Geld.Macht.Liebe“ ist Christiane Huth selbst zu sehen neben dem Patriarchen der Serien-Familie, Markus von Rheinberg, dargestellt vom Wiener Burgschauspieler Roland Koch, der nicht verwandt und nicht verschwägert ist mit dem Ministerpräsidenten, Susanne Schäfer als dessen Frau Sophie, sowie weiteren bekannten Darstellern wie Angela Roy, Gerlinde Locker, Anna Bertheau, Johannes Zirner, Jana Klinge, Michael Brandner, Gunther Gillian, Kai Lentrodt und Nana Krüger. „Ich bin ein Mal ein Passagier, der am Flughafen Frankfurt eincheckt und ein Mal eine Krankenschwester“, verrät sie. Doch wirklich stolz ist sie auf fünf Kleindarsteller, die sie gecastet hat: den Butler, den Chauffeur, die Köchin, das Hausmädchen und den Gärtner der Familie von Rheinberg.

Eine solche Karriere hätte sich das Mädel aus dem Böhmerwald, das in Eger geboren wurde, bald in Frankfurt Fuß gefasst hat und seit 1974 in Bad Vilbel lebt, nicht träumen lassen. Nach der Schule lernte Huth Bankkauffrau, danach eine Ausbildung als Mannequin und Fotomodell. Bei einer Modenschau wurde sie vom HR angesprochen und fand sich bei den Hesselbachs wieder. Dann kam es Schlag auf Schlag: Kellnerin im „Blauen Bock“ – „mit Heinz Schenk und Lia Wöhr, das war die schönste Zeit“, schwärmt sie – ein Auftritt als Zigeunerin mit Hans-Joachim Kulenkampff in dessen legendärer Quiz-Show „EWG“, Auftritte unter anderem als Can-Can-Tänzerin im „Pariser Leben“ bei den Städtischen Bühnen Frankfurt …

„Eines Tages wurde ich gefragt, ob ich noch Komparsen mitbringen könnte“, erinnert sich die sympathische Frau, die immer auf dem Teppich geblieben ist. So sammelte sich um sie herum ein kleiner Stamm, der immer größer wurde. „Mundpropaganda ist das Wichtigste in dieser Branche“, weiß sie. Bald hieß es weit über den HR hinaus in der gesamten deutschen Film- und Fernseh-Szene: „Wir drehen in Frankfurt. Lasst uns die Huth anrufen, damit wir Leute kriegen.“ Heute füllen Hunderte Namen und Fotos von Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet, aus der Pfalz und weiten Teilen Baden-Württembergs ihre Kartei in Bad Vilbel. „Trotzdem brauche ich immer neue Gesichter, alle Typen, alle Altersgruppen“, beteuert sie.

Huth geht bei Bedarf sogar ins Milieu, wenn sie bestimmte Typen sucht. „Ich bin schon durch die Etablissements gezogen und hab Table-Dancerinnen von der Stange weg engagiert.“ Für den „Tatort“, für „Die Kommissarin“, „Ein Fall für zwei“, „SOKO Rhein-Main“, „Schwarz greift ein“ und viele andere Serien würden immer wieder unverwechselbare Typen gesucht.

Nachdem die erste, mit 21 Folgen außergewöhnlich umfangreiche Staffel von „Geld.Macht.Liebe“ in Bad Homburg und Frankfurt, am Flugplatz Egelsbach und an der Massenheimer Tankstelle sowie vielen Orten in der Umgebung im Kasten ist, nutzt Huth die zwei Monate Drehpause bis zur Produktion der zweiten Staffel ab September zur Erholung. „Aber auch, um neue Gesichter zu finden“, fügt sie hinzu. Wer als Komparse engagiert wird, erhält am Tag 55 Euro. Das Honorar für Kleindarsteller, die auch sprechen, erhöht sich.

Interessenten können sich mit Portrait- und Ganzkörperfoto im Postkartenformat unter Angabe von Alter, Beruf, Hobbys, Körper- und Konfektionsgröße bewerben in der Casting-Agentur Christiane Huth, Am Hohlgraben 10, 61118 Bad Vilbel.