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Ypsilanti gab sich kämpferisch – Im Mittelpunkt der halbstündigen Rede stand die Familien- und Bildungspolitik

Bad Vilbel. Zufriedene Miene bei Bad Vilbels SPD-Chef Udo Landgrebe: Rund 200 Gäste kamen ins Kurhaus, um die Rede von Andrea Ypsilanti zu verfolgen. Sie will am 27. Januar Roland Koch als Ministerpräsident ablösen. Landratskandidat Joachim Arnold forderte seine Parteifreunde zum „Schulterschluss zwischen Landes- und Kommunalpolitik“ auf.

In den Mittelpunkt ihrer rund halbstündigen Rede stellte Ypsilanti die Familien- und Bildungspolitik. Die CDU habe Hessen zum Bildungsland Nr.1 machen wollen. Erreicht habe die Regierung Koch jedoch nur, dass in der hessischen Bildungspolitik noch nie so viel Resignation und Frust bei Kindern, Lehrern und Eltern geherrscht habe wie jetzt. Im Falle eines Wahlsieges wolle die SPD ein neues „Haus der Bildung“ gründen und dafür allein 2008 rund 15 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Wir sorgen für echte Ganztagsschulen, wo immer das gewünscht ist“, betonte Ypsilanti. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf die frühkindliche Erziehung gelegt werden – mit einer besseren Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen. Statt der jetzigen „Unterrichtsgarantie Plus“ der CDU setze die SPD „auf wirkliche Pädagogen, Psychologen und soziale Begleiter an unseren Schulen“.

Es sei „eine Schande“, dass in einem der reichsten Industrieländer so genannte Tafeln immer mehr Bürger mit Nahrungsmitteln versorgen müssten und dass Kinder an Schulessen wegen nicht vorhandener finanzieller Mittel nicht teilnehmen könnten. „Eine sozialdemokratische Landesregierung wird dies so schnell wie möglich verändern.“ Dazu wolle sie vier Millionen Euro in die Hand nehmen. „Damit werden wir Kindern aus bedürftigen Familien das Essen in Kindertagesstätten und Schulen bezahlen.“ Schlusssatz von Andrea Ypsilanti im Bad Vilbeler Kurhaus: „Die Zeit ist reif für eine andere Politik und für eine Frau an der Spitze des Landes.“ (zlp)