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22 Jahre lang war er Herr des Wassers – Auf Norbert Schöns „chlorreiche“ Jahren sollen nun „glorreiche“ folgen

Karben. „Meine chlorreichen Zeiten sind nun vorbei. Hoffentlich folgen jetzt die glorreichen“, scherzte der langjährige Bademeister Norbert Schön am Dienstagvormittag bei seiner kleinen Abschiedsfeier im Karbener Schwimmbad.

Mehr als 22 Jahre arbeitete der nunmehr 60-Jährige gebürtige Bad Nauheimer für die Stadt Karben und leitete in dieser Zeit die städtische Badeanstalt. Dafür dankte ihm Bürgermeister Roland Schulz (SPD) ausdrücklich. Es habe zwar hin und wieder auch Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Betriebsführung gegeben, doch „das ist normal, wenn der eine auf das Wohl der Gäste und der andere auf die Finanzen der Stadt zu achten hat“, stellten Schulz und Schön übereinstimmend fest.

In seiner Zeit wurden auch viele Neuerungen durchgesetzt, die bis zum heutigen Tag gelten. So startete vor etwa zwölf Jahren das Frauenschwimmen. „Da können auch Musliminnen kommen“, zählte Schön auf. Auch begann er mit Schwimmkursen bei Kerzenlicht oder speziellen Baby-Kursen. Dem Kinderschwimmen galt überhaupt sein größtes Interesse. „Sie sollen mal sehen, mit wie viel Geschick er selbst hoffnungslose Fälle zum Schwimmen bringen kann“, schwärmt seine Ehefrau Christina von den Fähigkeiten ihres Mannes.

Auch wenn Schön mit 60 Jahren bereits in Pension geht, so dürfte es ihm bei all seinen Ehrenämtern nicht langweilig werden. So sitzt er für die Wählergemeinschaft PuR im Rosbacher Stadtparlament, er ist Mitglied des BUND und darüber hinaus Erster Vorsitzender der Wetterauer Direktvermarkter. Und als würde dies nicht ausreichen, bewirtschaftet er zusammen mit seiner Ehefrau auch noch den 130 Morgen umfassenden Landwirtschaftsbetrieb seiner Schwiegereltern. Trotz der vielen Verpflichtungen möchte Norbert Schön dem Schwimmen treu bleiben. „Meine Schwimmkurse für Kinder würde ich furchtbar gerne weitermachen“, sagt der nun pensionierte Bademeister, der Maschinenschlosser gelernt hatte. (jwn)