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Aufgaben bündeln – Treffen der Bürgermeister aus Karben, Niddatal, Rosbach und Wöllstadt

Bürgermeister aus Kommunen der südlichen Wetterau kamen in Karben zusammen. Sie überlegen, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen sinnvoll sein könnten.

Karben. Auf Einladung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) saßen sie in Karben zusammen: Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel aus Niddatal (parteilos), Bürgermeister Thomas Alber (parteilos) aus Rosbach, Bürgermeister Adrian Roskoni (CDU) aus Wöllstadt und der Gastgeber aus Karben. „Ziel des Gesprächs war es auszuloten, wo noch Möglichkeiten einer interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) bestehen“, berichtet Stadtsprecher Ekkehart Böing.

Die Städte Niddatal, Rosbach und Wöllstadt arbeiteten schon in Teilbereichen wie etwa der Sozialstation zusammen, und Niddatal gehöre einem Verkehrsordnungsbezirk in der mittleren Wetterau an. Rosbach und Wöllstadt seien gerade dabei einen Ordnungsbehördenbezirk zu gründen.

Geräte auslasten

Karben selbst arbeite mit Bad Vilbel in einem gemeinsamen Verkehrsordnungsbezirk zusammen und im Bereich des Standesamtes. Zurzeit wird das auch für den Bauhofbereich geprüft. Ebenfalls ist eine IKZ mit Nidderau im Kassenwesen vereinbart und das über Kreis- und Parteigrenzen hinweg. „Wir haben bisher gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen gemacht. Das wollen wir weiter ausbauen und haben daher das Gespräch mit unseren anderen Nachbarn gesucht“, erklärt Rahn sein Vorgehen.

In der Gesprächsrunde wurden verschiedene Handlungsfelder angesprochen und abgeklopft: Karben und Bad Vilbel haben kürzlich ein modernes Fahrzeug inklusive neuester technischer Radarausrüstung angeschafft. Das Radargerät ermöglicht auch Geschwindigkeitsmessungen bei Dunkelheit, in Kurven, auf mehrerer Fahrspuren und Gegenfahrbahnen sowie eine Auswertung direkt im Fahrzeug. Das Fahrzeug könnte jedoch stärker ausgelastet werden.

Unabhängig von der Zusammenarbeit mit Bad Vilbel könnten auch im Bereich des Bauhofes Möglichkeiten der Kooperation etwa beim gemeinschaftlichen Einkauf von Streusalz und bei der Auslastung technischer Spezialgeräte wie bei Großkehrmaschinen geprüft werden.

Auch im Bereich der Wohnungsbewirtschaftung und Immobilienverwaltung sei eine Zusammenarbeit faktisch möglich. Die Bewirtschaftung (Verwaltung / Abrechnung) und Sanierung der kommunalen Wohnungsimmobilien bedarf spezieller Sachkenntnisse. Hier könnte die Karbener Wohnungsbaugesellschaft als Dienstleister für die anderen Kommunen agieren, wirbt Bürgermeister Rahn.

In allen Kommunen bestünden Probleme mit der Deutschen Flugsicherung im Hinblick auf neue Windparks. Gemeinsam könnten hier die Kommunen agieren, um das Thema der 15-km-Freihalteradien um das Funkfeuer Bönstadt zu lösen.

Die Nachbarkommunen könnten auch prüfen, sich an der Karbener Energie GmbH zu beteiligen. Diese investiert die Bürgergelder ausschließlich in kommunale Energieprojekte wie Windenergie-, Fotovoltaik- und Biogasanlagen.

Die Bürgermeister Alber, Dr. Hertel, Roskoni und Rahn werteten dieses Treffen als sehr konstruktiven Ansatzpunkt für eine weitere kommunale Zusammenarbeit. Die Detailprüfung, wie in diesen Punkten konkret eine Zusammenarbeit möglich sein könnte, soll nun auf Ebene der zuständigen leitenden Mitarbeiter/innen der Nachbarstädte erfolgen. Zudem müssen diese Ansätze dann in den politischen Gremien der einzelnen Kommunen ausgelotet und erörtert werden. Die Bürgermeisterrunde war sich einig, dass sie, nach Vorliegen dieser Prüfungsergebnisse, sich wieder zusammensetzen, um die Möglichkeiten der Interkommunalen Zusammenarbeit abzustimmen und, sofern sinnvoll, auch umzusetzen.

Für die Bürger/innen der Städte sollen aus der partnerschaftlichen Zusammenarbeit keine Nachteile entstehen. Ganz im Gegenteil sehen die Bürgermeister mögliche Synergieeffekte durch die bessere Auslastung von Gerätschaften und bei der gemeinsamen Abarbeitung von Problempunkten, die sich letztendlich positiv auf die Steuerzahler auswirken. „Davon profitieren wir alle“, schließt Bürgermeister Rahn die Mitteilung ab. (cwi)