Veröffentlicht am

„Daraus lernen wir!“ – Rahn: Dass der Abfall wochenlang stehenblieb, soll sich nicht wiederholen

Karben. 16 Tage lang hatten die Kempgens, ihre Nachbarsfamilie Lepich in der Karl-Liebknecht-Straße und diverse andere Karbener darauf warten müssen, dass ihre Restmülltonne geleert wird. Am Mittwoch der Vorwoche stellten sie der Stadt daraufhin ein Ultimatum, die wiederum eines an Entsorger Fehr. Tags drauf dann wurden die letzten Tonnen geleert. Nicht nur die Anwohner atmen nun auf, sondern auch die Mitarbeiter im Rathaus. „Daraus lernen wir“, verspricht der Bürgermeister. „Das nächste Mal werde ich schneller und härter zupacken.“ Ganz konkret will die Stadt nun mit dem neuen Entsorger Remondis, der seit 1. Januar auf fünf Jahre Dauer in Karben und 18 weiteren Wetterauer Kommunen fährt, die Kommunikation verbessern. So habe der Bauhof nun die Abfuhrpläne vorliegen und werde bei glatten Straßen bevorzugt die Routen der Mülllaster abstreuen und von Schnee räumen, kündigt Rahn an.

Auch sollten die Mülllasterfahrer die Rufnummer des Bereitschaftsdienstes des Bauhofs bekommen, um bei Bedarf kurzfristig einen Winterdienstwagen zu bestellen oder Hilfe anzufordern, falls Mülltonnen aus einer nicht befahrbaren Straße zum Fahrzeug herausgefahren werden müssten. Beim neuen Versorger ist Rahn zuversichtlich: „Probleme haben wir ja nicht mit dem neuen Unternehmen. Remondis ist ein renommiertes Unternehmen.“ Was ihn ärgert: Wegen des Müll-Chaos „verpufft nun das ganze Positive des Wechsels des Unternehmens“. Seit Januar ist die Müllentsorgung für Karben deutlich günstiger geworden – und mit einer dreijährigen Preisgarantie für die Abfuhr. „Das lohnt sich auch für die Bürger, denn die Stadt hat nun Spielraum für Gebührensenkungen“, erklärt Rahn.

Um das Chaos abzuarbeiten, hätten sich er und zwei Kollegen seit Weihnachten ununterbrochen mit dem Problem beschäftigt, berichtet Gerald Leps aus der Stadtverwaltung. Teils riefen mehr als 200 Menschen pro Tag an. „Wenn wir gewusst hätten, dass das 18 Tage lang dauert, hätten wir anders gehandelt“, räumt Rahn ein.

Besonders an Hangstrecken hatten die Mülllaster nicht fahren können, wofür die Anwohner noch größtenteils Verständnis gehabt hätten. Doch nachdem seit einer Woche kein Schnee mehr liegt, doch noch immer nicht alle Tonnen geleert wurden, riss einigen der Geduldsfaden. „Da wussten wir nicht mehr, was wir den Bürgern sagen sollten“, erklärt Leps.

Die Stadt gab auch den Zeitplan für das Abholen der alten Mülltonnen bekannt. Die Anwohner sollen ihre geleerten, alten Tonnen an der Straße bereitstellen: in Groß-Karben noch bis zum 21. Januar, in Rendel am 20. und 21. Januar, in Okarben vom 24. bis 26. Januar, in Petterweil vom 25. bis 27. Januar, in Kloppenheim und Burg-Gräfenrode am 27. und 28. Januar. Ansprechpartner zur Müllabfuhr sind im Rathaus Karben unter Telefon (0 60 39) 481-202, -206, -208 erreichbar. (den/)