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„Dauernd trifft man einen“ – Okärber Narrenschiff steuert sicher durch die tosenden Wellen des Applaus’

Die Okärber stecken mitten im karnevalistischen Trubel. Nach gelungener Premiere folgte eine gut besuchte wie turbulente Familien- und Seniorensitzung am Sonntagnachmittag im Bürgerhaus.

Karben. Generationenübergreifend wird in Okarben Karneval zelebriert. Da schunkeln Oma und Opa zusammen mit den Enkeln. Das Kleinkind, noch kann es kaum frei laufen, schwenkt schon den Arm zum Faschingsgruß. Wieder einmal geht ein „dreifach donnerndes Okarben Helau“ durch den Saal.

Die vielen Aktiven auf und hinter der Bühne geben alles für eine gelungene Karnevalssitzung und erhalten dafür Lachsalven und tosenden Applaus als Lohn. Da können Abteilungsleiterin Ina Katzer – sie steht als Sängerin mit den Zuckerpuppen selbst auf der Bühne – und SKG-Vereinschef Carl-Bennet Bienstock zufrieden sein. Er gibt den humorigen Sitzungspräsidenten und hat das Geschehen fest im Griff.

Fester Bestandteil des Okärber Karnevals sind die Tanzmäuse in allen Altersstufen. Die Jüngsten, die Mini-Mäuse, eröffnen die Sitzung mit einer heiteren wie gekonnt dargebotenen Schlumpfparade. Sie lösen ebenso Beifallsstürme und ohrenbetäubende Jubelrufe aus wie die Midi-Mäuse, die eine Nacht in New York erleben. Hinter den Mega-Mäusen versteckt sich das Männerballett, und die Maxi-Mäuse treiben in diesem Jahr als Vampire ihr Unwesen.

Reinhard Vancura, nach Jahren der Pause wieder in der Bütt, hat als Olympionike Vanni die Lacher auf seiner Seite, „denn er erfüllt die olympische Norm: In einer Sekunde von Null auf 110 – auf der Waage“. Der Multi-Athlet, der schwimmt und Diskus wirft, macht schließlich beim Boxen die meisten Bekanntschaften: „Dauernd trifft man einen“.

Als Anti-Fastnachterin entert Heidi Reuther die Bütt, „weil zu lachen gibt es nichts. Krise, wo mer hinschaut“. Nach einer endlosen Aufzählung quer durchs bundesdeutsche und Weltgeschehen seufzt sie schließlich „und dann macht auch noch der Trabandt zu“. Sie regt sich über den Wechsel im Amt des Bundespräsidenten auf, mokiert sich über die Politik von Bundesministerin Kristina Schröder und schickt schließlich, bei er FDP und Philipp Rösler angekommen, „der soll im Ernstfall die Kanzlerin vertreten“, ein Stoßgebet gen Himmel: „Lieber Gott mach, dass der Merkel nichts passiert“.

Gut gelaunt und freudestrahlend erzählen Sascha Korinth und Anntin Hufnagel als frisch gebackenes Ehepaar von ihren Flitterwochen in Espania. Das heißt, sie ist gut gelaunt, denn er lernt aus den unterschiedlichen Gründen sämtliche Toiletten des Landes kennen. Von den Erlebnissen eines Masseurs berichtet Andreas Czuba. Er steht zum ersten Mal in der Bütt, aber nicht auf der Bühne. Er gehört der SKG-Theaterabteilung an und ist von Heidi Reuther ins Narrenschiff geholt worden.

Alle Gesangseinlagen werden von den Bühnenkünstlern selbst gesungen, darauf macht Carl Bienstock noch aufmerksam. Die Stimmungslieder zum Schunkeln steuert Musiker Thomas Richter bei. Und schon ist der unterhaltsame, gesellige Nachmittag bei Kaffee und Kuchen vorbei.

Für folgende Sitzungen im Bürgerhaus Okarben sind noch Karten erhältlich: Freitag, 25. Januar, 20 Uhr, sowie Freitag, 1. Februar, 20 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro im Vorverkauf. Karten sind erhältlich bei Anette Gietz, Telefon (06039) 469276, Blumenladen „Pusteblume“, Neugasse 4, Okarben.

Weitere Fotos finden Sie in der Bildergalerie unter „Karneval 2013“