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Den Spitzenreiter in Verlegenheit gebracht

Bad Vilbel. Die dritte Saisoniederlage ließ die Bad Vilbeler „Tulpen“ mit 12:6 Punkten/20:14 Sätzen hinter Eintracht Frankfurt (12:6/23:13 nach 3:0-Sieg beim TSV 1860 Hanau) auf Rang 3 rutschen. Der mit ehemaligen bzw. amtierenden Erstligaspielerinnen antretende 1. VC Wiesbaden II hatte seiner Favoritenrolle gerecht werden können.

In der Grundaufstellung Ehret, Krickau, Schäfer, Brisken, Siegel, Thiel traten die „Tulpen“ beim Tabellenersten ans Netz und erwischten einen schwachen Start. Der Respekt vor dem Gegner war deutlich zu spüren. Leichte Fehler, vor allem in der Annahme, schenkten Wiesbaden eine frühe 12:7-Führung. Zwar kam der SSC dann besser ins Spiel, aber der Vorsprung wurde geschickt verteidigt und bis zum Satzerfolg (25:15) ausgebaut.

Im zweiten Satz brachte SSC-Trainer Christoph Haase Pia Nau (Zuspiel) und Eva Woköck (Diagonalposition) und schwor die Mannschaft erneut ein: „Ersten Satz abhaken und bei null anfangen!“ Dies gelang zwar nicht sofort, da der VC mit 12:7 wieder vorlegen konnte, doch fanden die „Tulpen“ nun immer besser ins Spiel. Ein ums andere Mal zeigten die Aufschläge der kollektiv stark aufschlagenden Bad Vilbelerinnen dem VC seine Grenzen in der Annahme auf.

Der fast verlorene Satz war plötzlich wieder offen, beide Mannschaften lieferten sich einen hochklassigen Kampf auf Augenhöhe. Immer wieder punkteten die Angreiferinnen auf beiden Seiten direkt und ließen Abwehr und Block kaum eine Chance. Der SSC hatte den ersten Satzball, der aber durch einen leichten Blockfehler vergeben wurde. Im Anschluss hatte dann Wiesbaden die besseren Nerven und das notwendige Quäntchen Glück und erhöhte durch ein 27:25 auf 2:0.

Wer erwartet hatte, dass die „Tulpen“ nun aufstecken würden, hatte sich geirrt. Auch Wiesbaden war gewarnt, denn die Heimstammsechs wurde nach wie vor aufs Feld gestellt und nicht, wie noch im Hinspiel, durchgewechselt. Der Satz war von Anfang an eng, immer wieder wechselte die Führung. Ein ums andere Mal punktete der SSC über Sabine Schäfer (Mitte) und Britta Brisken (Außen) und die Gegnerinnen über Vivi Weiß-Drumm und Nadine Büchholz. Am Ende waren es indes wiederum die Wiesbadenerinnen, die mit größerer Routine in der entscheidenden Situation die Ruhe behielten und den Satz mit 25:22, das Spiel mit 3:0 gewannen.

SSC-Trainer Haase: „Schade, dass wir nicht zu unserer Bestform gefunden haben! In dieser Aufstellung ist Wiesbaden eindeutig die stärkste Mannschaft der Oberliga. Wir konnten sie zwar etwas ärgern, aber nie wirklich das Spiel an uns reißen.“ (gg)