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Die Stadt im Netz-Internet-Auftritt der Stadt runderneuert: direkte Schadensmeldungen möglich

Karben. Die erste positive Rückmeldung sei wenige Minuten, nachdem die Seite „scharf geschaltet“ worden sei, per E-Mail eingetroffen, berichtet Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Seit Pfingsten ist die neue Internetseite der Stadt erreichbar.

Erst vor gut einem Jahr hatte sich die Kommune bereits einen neuen Auftritt gegönnt – was angesichts des handgemachten Flairs ihres viele Jahre alten Vorgängers auch bitter nötig war. Was herauskam, war zwar neuer. Doch übersichtlich wurde karben.de nicht. „Eher verschlimmbessert“, so Rahn.

Noch schlimmer: Die Interimsseite hatte eine Privatfirma der Stadt zwar kostenlos erstellt, verlangte aber 3000 bis 4000 Euro Lizenzgebühren pro Jahr, berichtet Rahn. „Für eine Sparversion.“ Zum Sparen allerdings hatte die Koalition aus CDU, FW und FDP noch Rahns Vorgänger Roland Schulz (SPD) verdonnert, nachdem dieser 20 000 Euro für die Neugestaltung der Homepage verlangte. „Bei 5000 Euro Etat für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Stadt sprengt das den Rahmen“, findet Rahn.

Nach seiner Amtsübernahme im April 2010 habe er noch „versucht, etwas zu retten“. Doch die Interimsseite ließ sich nicht sinnvoll entwickeln, und die Kosten liefen davon. „Das System machte keinen Sinn“, findet die für die Homepage zuständige ehrenamtliche Stadträtin Tina Rodriguez (parteilos).

Nun kommt karben.de aufgeräumt daher. Auf einen Blick finden die Nutzer in einer Menüspalte alle wichtigen Bereiche. „Die Struktur ist an den Lebenslagen der Menschen orientiert, nicht am Aufbau der Verwaltung“, erklärt Rodriguez. Wobei auch über diesen Weg der Zugang zu Informationen möglich bleibt. Eine „Sie sind hier“-Zeile bietet jederzeit Orientierung.

Auf einen Blick finden sich wichtige Formulare. „Für so etwas muss man ja nicht ins Rathaus fahren, wenn man sich das auch zuhause ausdrucken kann“, findet Rahn. Der direkt auf der Startseite verankerte Veranstaltungskalender soll sich noch füllen. Die Veranstalter können ihre Aktionen, Feste, Konzerte, Turniere nun selbst melden.

Für Schadensmeldungen – etwa defekte Schilder, Schlaglöcher auf Straßen und Wegen, überhängender Bewuchs – findet sich auf der Startseite eine eigene Rubrik, unter der sich ein Formular öffnet. Für die Öffentlichkeit wichtige Dokumente sollen hinterlegt werden. Den Anfang macht der Haushalt 2011.

Den Mitarbeitern der Verwaltung ist Stadträtin Rodriguez für den „kleinen Kraftakt“ zum Erstellen der Seite dankbar – zumal sie selbst ein beinahe fertiges Projekt übernahm. Diesmal hat eine örtliche Firma die Seite erstellt: Die Agentur Opportunity des Chefs des Gewerbevereins, Mike Barowski, erhielt den Zuschlag.

„Er hat uns ein unschlagbares Angebot gemacht“, erklärt der Verwaltungschef. Bei der Nachfrage nach dem Preis druckst er herum. „Unter 10 000 Euro“, sagt er, „die haben bestimmt draufgelegt, aber fürs Image ist der Auftrag gut.“ Einen anderen Spieler aus Karbens Politikbetrieb hat Barowski und seine Firma schon ins Netz gebracht: die SPD. (den)