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Die Wunschkandidatin-Petra Matthes-Ahäuser leitet die Selzerbachschule Klein-Karben und forciert Ausbau zur Ganztagsschule

Karben. Auf dem Schulhof der Selzerbachschule lärmen Kinder. Sie spielen fangen, hangeln sich durch die Klettergerüste oder hüpfen mit dem Seil. Ein vertrauter Anblick für Petra Matthes-Ahäuser, die seit 1988 an der Klein-Karbener Grundschule unterrichtet. Mit der Ernennung zur Schulleiterin ist Petra Matthes-Ahäuser in das Direktorinnen-Zimmer umgezogen, mit Blick auf den Schulhof.

Bald sind die ersten 60 Tage im neuen Amt um – ein Amt, das Matthes-Ahäuser schon vertretungsweise ausübte und als Konrektorin seit 2004 begleitet. Doch war der Übergang nicht einfach. „Jetzt wird es endlich etwas ruhiger, ich kann durchatmen.“ Ihre Ernennung zur Schulleiterin fiel mit dem Halbjahreswechsel zusammen, neue Stundenpläne mussten gemacht werden, neue Kolleginnen kamen und damit Dienstplanänderungen. Und unter der neuen Aufgabe sollten auch die Kinder nicht leiden, vor allem die Klasse 3c, in der Matthes-Ahäuser als Klassenlehrerin Deutsch, Religion und Sachkunde unterrichtet. Doch alle zogen mit, Kollegen, Kinder, auch die eigene Familie daheim in Gronau.

Positive Rückmeldungen bestärkten die neue Rektorin. So blickt Matthes-Ahäuser mit Zufriedenheit auf die ersten Wochen im neuen Amt zurück. „Ich übernehme gerne Verantwortung, nicht nur in Schönwetterzeiten, sondern auch bei stürmischen Winden“, sagt sie und erzählt schmunzelnd, wie die Kinder der Selzerbachschule auf ihre Ernennung reagierten. „Bist du jetzt die neue Bestimmerin?“ wollten sie wissen.

Für Matthes-Ahäuser war es eine Selbstverständlichkeit, die Kinder an ihrer neuen Rolle teilhaben zu lassen, sie in der Aula zusammen zu rufen und es ihnen zu erklären. Nur die Frage, wer jetzt Konrektorin werde, konnte sie noch nicht beantworten. Diese Position ist vom Schulamt Friedberg noch nicht neu besetzt worden.

Als Rektorin möchte Matthes-Ahäuser an Bewährtem festhalten, aber auch neue Akzente setzen. Vor allem der Ausbau der Förderung für die Erst- bis Viertklässer liegt ihr am Herzen. „Wir haben ein ganz unterschiedliches Spektrum an Kindern, müssen mit differenzierten Förderangeboten im Unterricht darauf reagieren.“

Gute Voraussetzungen dafür seien an der Schule vorhanden. Mit den Schwerpunkten Musik und Sport wurden schon spezielle Angebote entwickelt. An die Kooperationen mit außerschulischen Partnern wie Sportvereine, Kirche oder Musikschule könne angeknüpft werden. Kinder mit Entwicklungsdefiziten erhalten fachliche Unterstützung. Angestrebt wird auch die Entwicklung zur Ganztagsschule mit pädagogischer Mittagsbetreuung. „Wir haben vor einem Jahr das Konzept eingereicht“, erklärt Matthes-Ahäuser. Gezögert hat sie keinen Moment, die anstehenden Aufgaben anzunehmen. „Ich bin gerne an dieser Schule, hier wurde gut gearbeitet und ich bin in der Stadt bestens vernetzt.“ (ado)