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Entscheidung vertagt – Soll künftige Stadtmitte „Krnover Platz“ oder doch besser „Europaplatz“ heißen?

Für Debatten zwischen den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sorgt die Frage, wie die große Wiesenfläche im künftigen Stadtzentrum heißen soll. Bisher trägt sie den Namen Krnover Platz – nach der tschechischen Partnerstadt.

Karben. Frühestens im Mai kann der Name für den Platz im neuen Stadtzentrum Karbens festgelegt werden. Nach Kritik der Opposition wollen CDU, FW und FDP nun erst noch einmal die Ortsgremien damit befassen. Krnover Platz ist bisher der Name für die große Wiesenfläche im künftigen Zentrum der Stadt. Seit Jahren ist dies der Arbeitstitel für den Platz, der dort entstehen soll. In dieser Woche will der Investor dort mit den Bauarbeiten für Rewe-Markt und Ladenzeile beginnen.

Entwürdigung?

„Zugunsten der Gleichberechtigung“ solle der Platz lieber Europaplatz heißen, sagt CDU-Fraktionsvize Felix Friedrich. Da alle anderen Partnerstädte in der Umgebung mit Straßennamen gewürdigt würden, wolle man die tschechische Partnerstadt nicht hervorheben. Leer ausgehen soll Krnov also nicht: Bei der Erweiterung des Baugebiets Brunnenweg entlang der Bahnhofstraße solle die dort vorgesehene Anwohnerstraße diesen Namen bekommen, erklärt Albrecht Gauterin (CDU). Auf dem zentralen Platz des Stadtviertels solle sich „der Europagedanke widerspiegeln“. Denn Ramonville-, Luisenthaler und Saint-Égrève-Straße führen dorthin, ebenso auch die geplante Krnover Straße.

„Es ist nicht nachzuvollziehen, warum sie jetzt diese Entwürdigung vornehmen wollen“, widerspricht Helge Gottschalk. Dass die Krnover „diesen Platz bekommen, ist halt so“, und darüber habe sich auch noch niemand beschwert. „Warum haben sie nicht den neuen Kreisel Europakreisel genannt? Das hätte die Sache rund gemacht.“

Genau so sehr stört den SPD-Mann der Affront, dass bei der Behandlung des Antrages die Geschäftsordnung nicht eingehalten und der Ortsbeirat nicht eingebunden worden sei. Ja, es widerspreche sogar der Hessischen Gemeindeordnung, kritisiert Grünen-Fraktionsvize Rainer Knak.

Das Argument allerdings der Koalitionäre: Friedrich Schwaab (CDU) zieht den Antrag „fürs nächste Mal“ zurück. Erstmal soll der Ortsbeirat dazu etwas sagen. Wobei sich womöglich sogar zwei, vielleicht sogar drei Ortsgremien damit befassen. Karbens zentrale Wiese liegt nämlich im Grenzgebiet zwischen Kloppenheim, Groß- und Klein-Karben. (den)