Veröffentlicht am

Feuertaufe bestanden – Die Jugendfeuerwehrleute Burg-Gräfenrode löschten bei einer Übung wie die Großen

Karben. Mit Blaulicht und Martinshorn düste kürzlich der Nachwuchs im Feuerwehrauto aufs Grundstück der Schreinerei Girschikofsky. Die Sirene, die in ganz Burg-Gräfenrode hörbar war, und die abgestellten Feuerwehrfahrzeuge mit laufendem Motor sorgten für manch neugierig-besorgten Blick in der Nachbarschaft. Doch es gab keinen Grund zur Besorgnis, denn bei dem Spektakel auf dem Grundstück der Schreinerei mitten im Wohngebiet handelte es sich um eine Übung, die die Einsatzabteilung der Roggauer Feuerwehr mit der Jugendfeuerwehr absolviert.

„Die Jugendlichen haben seit langem auf diesen Einsatz hingefiebert“, berichtet Wehrführer Norbert Meisinger, der bei der Übung die Verantwortung trägt. So gebe es zwar Übungen der Jugendwehren in Karben, „doch die Übung im eigenen Stadtteil ist schon etwas Besonderes“, so Meisinger.

Seine Tochter Katrin (11) und Christian Fröhlich (13) suchen gemeinsam mit Michael Knauf und Michael Thomas in der verqualmten Werkstatt nach den beiden vermeintlichen Opfern. Der Qualm im Gebäude „ist für die Gesundheit unschädlicher Disconebel“, versichert Alexander Fröhlich, Roggaus stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Durch die Kulisse mit zuschauenden Nachbarn und Pressevertretern bekommen die Jugendlichen einen Eindruck davon, was sie als Erwachsene bei echten Einsätzen erwartet. Von 23 Jungs und Mädchen nehmen dieses Mal 14 teil.

Die zuvor in Unterrichtsstunden erprobten Handgriffe und Abläufe durften die Nachwuchs-Brandschützer nun unter Einsatzbedingungen nun anwenden und ihr Können unter Beweis stellen. Die Jugendlichen bauen den Löschangriff auf, indem sie die B- und C-Schläuche vom Fahrzeug zum Verteiler und von diesem zum Einsatzort legen. Dort wird das vermeintliche Feuer in „Riegelstellung“ gelöscht, um ein Übergreifen von Flammen aufs Wohnhaus zu verhindern. Indes gelingt es dem Team im Gebäude binnen kurzer Zeit, die „Opfer“ – Puppen in Menschengröße – ausfindig zu machen und zu retten. Auf Tragen werden sie aus dem Gebäude gebracht.

„Eine Herausforderung liegt darin, dass es sich um ein unbekanntes Gebäude handelt, in dem Rauch die Sicht versperrt“, erklären Meisinger und Fröhlich. „Wir sind auf allen Vieren im Gebäude herumgekrochen“, keuchen Katrin und Christian. Auch Minuten nach Abschluss der Übung steht ihnen die Anspannung und Erleichterung noch ins Gesicht geschrieben. Zugleich sind sie stolz, die Erwartungen erfüllt zu haben. (kre)