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Huckelpiste bleibt, Ausbau verschoben – Das Land hat kein Geld für Radweg

Karben. Mindestens einen weiteren Sommer lang werden die Radfahrer im äußersten Westen Karbens mit einer üblen Schlaglochpiste klarkommen müssen. Den Ausbau des Radweges zwischen Petterweil und der Siedlung Eckhardsgraben hat das Land Hessen nun verschoben: wegen Geldmangels.

Seit langem beschweren sich Radfahrer darüber, dass dieser Teil der wichtigen Nord-Süd-Verbindung zwischen Frankfurt und der westlichen Wetterau in einem sehr schlechten Zustand ist. „Wir haben Baurecht“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU), „und könnten sofort loslegen.“ Die Stadt hat die Planung erledigt, um das Vorhaben zu beschleunigen, obwohl der Weg Sache des Landes ist.

Er gilt als „straßenbegleitend“, verläuft in gut 100 Metern Entfernung parallel zur Landesstraße. Jetzt müsste das Land die 300 000 Euro Baukosten für den Lückenschluss zwischen der Siedlung Eckhardsgraben und dem Höfer Weg in Petterweil freigeben. Hinzu kommen 400 000 Euro für den Ausbau des Feldweges zwischen der Steingasse in Petterweil und Burgholzhausen zu einem ordentlichen Radweg, erklärt Karbens Radwegeplaner Ekkehart Böing.

Bloß: Nun kam in Karben die Nachricht an, dass das Geld dieses Jahr doch nicht bereitstünde. „Kurios, dass ausgerechnet bei einem grünen Verkehrsminister bei Radwegen gekürzt wird“, schüttelt der Bürgermeister den Kopf. „Das ist unglücklich“, räumt Karbens Grünen-Chef Rainer Knak ein. Minister Tarek Al-Wazir (Grüne) könne aber nicht unbegrenzt Geld ausgeben.

Nun müsse sich Karben in Wiesbaden „Gehör verschaffen“, damit das Projekt 2015 berücksichtigt wird, findet Rahn und setzt auf Hilfe der Karbener Grünen: „Da hat Herr Knak nun etwas zu tun.“ Der verspricht, er wolle „intern darauf hinweisen, dass man das möglichst schnell in Angriff nehmen kann“.

Unabhängig davon liefen die Planungen beim zweiten großen Radwegausbau im Westen Karbens weiter, sagt Rahn. Nachdem der Weg zwischen Ober-Erlenbach und Eckhardsgraben 2013 fertig wurde, soll er bis Kloppenheim weitergeführt werden. „Der Grundstückserwerb ist hier knifflig“, so Ekkehart Böing. Auch dieses Projekt wolle die Stadt möglichst schnell zur Baureife bringen. Dann liegt es erneut am Land, das Bauen zu bezahlen. (den)