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Hundehaltung im Außenbereich empört Passanten – Zwinger in Kleingarten sorgt für Beschwerden – Veterinäramt: Alles in Ordnung

Karben. Rasmus (9) liebt das Winterwetter. Mit seinen langen, braunen Haaren rennt der schottische Fieldspaniel durch den Schnee. Frauchen Michaela Reiß aber schaut sorgenvoll. Drüben im Kleingarten ist ein großer Doppelzwinger zu sehen, dahinter wohl eine Hütte. Zwei Schäferhunde leben darin. „Tag und Nacht sitzen sie dort.“ Und das zu jeder Jahreszeit, nun auch in der Kälte des Winters. Was im Prinzip kein Problem wäre.

Aber: „Die Haltung ist schlecht“, schimpft Michaela Reiß. In den Futtertöpfen liege mittags noch der Schnee. „Also haben die Tiere kein Wasser, denn es friert jetzt.“ Die ganze Nachbarschaft in der Luisenthaler Straße hätten die Schäferhunde zusammengebellt, erzählt eine Nachbarin dort. Als es still geworden sei, habe sie nachgeschaut und entdeckt, dass die Tiere Maulkörbe getragen hätten.

Über Bürger verärgert

Der Fall der Schäferhunde beschäftigt die Tierschützer vom neu gegründeten Schutzverein schon seit dem Spätsommer. „Es gab sehr viele Beschwerden“, berichtet Vorsitzende Christine Gredel. Stets setzte sie die Karbener Stadtpolizei in Gang, die ihrerseits das Friedberger Veterinäramt anrief. „Wir sind seit Juli viermal dagewesen“, erklärt Dr. Rudolf Müller, der Leiter des Amtes. Ergebnis: „Die Haltung ist in Ordnung“, die von den Passanten geschilderten Probleme „kann ich nicht bestätigen“. Die beiden Halterinnen „sind mit Leib und Seele dabei“, attestiert er. Auf Hinweis der Behörde hätten sie extra eine Schutzhütte für die Tiere für den Winter geschaffen.

„Wenn man solche Tiere nicht halten kann, sollte man sie lieber abgeben“, findet Passantin Reiß. Für diese Ansicht aber hat Veterinäramtschef Müller gar kein Verständnis. „An den ganzen Beschwerden ist sowas von nichts dran, das es mich verärgert“, ist er sauer. Die Art der Haltung sei einwandfrei. „Hunde bellen nun einmal, dafür sind sie Hunde.“ (den)