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Kletterspaß folgt dem Zoff – Endlich wurde der Spielplatz in der Luisenthaler Straße im Neubaugebiet eröffnet

Karben. „Benotest du uns?“ Die Jungs wollen wissen, wer die neue Kletterwand am besten hinaufkommt. Der erste braucht nur gut zehn Sekunden und ist schon oben angelangt. „Das sieht nach einer 1,9 aus“, bekommt er als lobenden Bewertung.

Sekunden nach dem Schnitt durch das rot-weiße Band haben die Hortkinder aus der Kloppenheimer Kita Sternenkinder den neuen Spielplatz im Baugebiet Brunnenweg gestürmt. Vor der Rutsche, am Kletterseil und an den Schaukeln bilden sich sogar Warteschlangen. „Am besten ist die Babyrutsche“, findet Edda. Da muss ihre Mutter Sevinç Kurt grinsen. Denn gedacht ist die Babyrutsche zumindest nicht für Achtjährige.

Seit zwei Jahren wohnt Familie Kurt in der Luisenthaler Straße. Weil das Baugebiet so schön zentral liegt, Kindergarten und Schule nah und der S-Bahnhof und Geschäfte noch näher sind, zogen die Kurts von Obertshausen hierher. Doch der Spielplatz, sagt Mutter Sevinç, habe noch gefehlt. „Die Kinder können hier ja sonst nur auf der Straße spielen“, erklärt sie. „Und das ist doch viel zu gefährlich.“ Künftig haben die Baugebietskinder ein 600 Quadratmeter großes Areal zum Spielen. Für die Größeren steht dort eine Spielkombination aus Rutsche, Balancierschlauch und kleiner Kletterwand. Für die Kleinen gibt es eine Minirutsche und ein Sandspielhaus samt Sandkran. Dazu Schaukeln sowie eine Sitzgruppe. Damit’s auch die Eltern bequem haben.

65 200 Euro hat der Spielplatz gekostet – also weniger als die geplanten 80 000 Euro. Um die hatten sich die Politiker lange gezofft: Weil sie den Spielplatz schneller gebaut wissen wollte, hatte die Koalition aus CDU, FWG und FDP Ende 2008 schon 40 000 Euro frei gegeben. Baudezernent Gerd Rippen (Grüne) und Sozialdezernent Jochen Schmitt (SPD) fingen dennoch nicht mit dem Planen an und erklärten, das Parlament müsse erst die Gesamtsumme frei geben, damit es losgehen könne.

Die restlichen 40 000 Euro kamen im Frühjahr, und die Arbeiten begannen im Sommer. „Es hätte schneller gehen können, denn das Geld war ja da“, sagt ehrenamtlicher Stadtrat Gerd Hermanns (FWG). Dass es eben nicht da gewesen sei, entgegnet Stadtrat Jochen Schmitt. (den)