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Neuordnung der Kandidaten – Der Kommentar

Die Wähler haben reichlich kumuliert und panaschiert und in einigen Fällen für eine deutliche Neuordnung der Kandidatenplatzierungen gesorgt. Die SPD-Wähler sind offensichtlich von dem Sehnsuchtsvirus nach alter Stärke befallen. So lässt sich das deutliche Votum für Ehrenbürgermeister Detlev Engel wohl erklären. Die Wähler holten ihn vor auf Platz 5, ein Sprung um 32 Listenplätze.

Unter Bürgermeister Engel war die sozialdemokratische Welt in Karben noch in Ordnung. Wenn auch „Retro“ in der Mode und in der Musik gerade en vogue ist, in der kommunalen Politik lohnt der Blick zurück als reale Alternative nicht. Die SPD-Wähler im Nostalgierausch zeigen mit ihrem Votum: Sie wissen nicht mehr weiter und finden sich bei den Nachgewachsenen nicht gut aufgehoben. Der Name Engel beflügelt auch den Aufstieg von Sohn Kai-Uwe um 12 Plätze auf den sechsten Listenplatz. Er hat nun die Chance, sich im Stadtparlament zu profilieren.

Ein Wechsel auf die Zukunft dagegen bei der CDU: Albrecht Gauterin Junior hat 12 Plätze gut gemacht auf den 14. Listenplatz. Haben hier viele der rund 200 Erstwähler unter den Gesamtschülern einen der ihren zum Aufstieg verholfen? Dann ist das ein vielversprechender Weg, die jungen Menschen zum Mitwirken in der Gesellschaft zu bewegen. Mit ihren angehäufelten Kreuzchen haben sie gleich einen Erfolg: Damit ist Gauterin, der Schulsprecher der Kurt-Schumacher-Schule, ins Stadtparlament aufgerückt. Hier kann der Jungpolitiker seine Generation vertreten und sich erste Meriten verdienen.

Christine Wieberneit