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Sauber geschrubbt

Erste grundlegende Revision im Hallenfreizeitbad seit dessen Sanierung

Rosina Auner, Alexander Marx, Sören Mag und Herbert Schneider (v.l.) reinigen das große Becken des Hallenfreizeitbades. Drei Wochen lang sind das Bad und die Sauna für die Revision geschlossen. Foto: Privat
Rosina Auner, Alexander Marx, Sören Mag und Herbert Schneider (v.l.) reinigen das große Becken des Hallenfreizeitbades. Drei Wochen lang sind das Bad und die Sauna für die Revision geschlossen. Foto: Privat

Geschlossen wegen Reinigung: Zum ersten Mal seit der großen Renovierung durchläuft das Karbener Hallenfreizeit eine Revision. Das Wasser wurde aus den Becken abgelassen, in der Sauna werden Reparaturen ausgeführt. Doch warum geschieht das in der Ferienzeit?

Karben. Zum Jahreswechsel bleibt das Karbener Hallenfreizeitbad für die Besucher drei Wochen lang geschlossen. Spaß hätten sie drinnen ohnehin nicht: Im großen Schwimmbecken findet sich kein einziger Tropfen Wasser.

Für eine erste große Revision nach der Sanierung ist das Bad für diese Zeit geschlossen. „Laut Din-Vorschrift ist jeder Badbetreiber dazu verpflichtet, die Schwimmbecken einmal im Jahr zu entleeren und von innen gründlich zu reinigen“, erklärt Carolin Beck, die Leiterin des Bades.

Allein diese Entleerung dauert drei Tage. Denn 400 000 Liter Wasser müssen aus den Becken geleitet werden. Anders als in der Badewanne daheim kann dafür nicht einfach ein Stöpsel gezogen werden. „Der Druck, der auf dem Becken und den Fliesen lastet, muss langsam abgebaut werden“, erläutert Carolin Beck. Denn das Wasser drückt mit seinem Gewicht von 400 Tonnen auf das Bassin.

In Sonderschichten

Ist das Becken leer und vollständig trocken, kann Silikonierer Seyran Tac von der Fuldaer Firma Fliesen Eckstein die Silikonfugen erneuern. Vier Tage bracht er dafür, dann folgt eine Trocknungszeit von rund sieben Tagen fürs Silikon.

Dabei hat der Fachmann sogar Sonderschichten eingelegt: „Wir sind sehr dankbar, dass Seyran Tac zwischen Weihnachten und Silvester und an Neujahr bei uns arbeitet“, sagt Carolin Beck. Keine Selbstverständlichkeit: Tacs Firma hatte in der Zeit Betriebsferien.

Nachdem die Fugen fertig sind, machen sich nun die Fachangestellten für Bäderbetriebe an die Arbeit. Rosina Auner, Alexander Marx, Sören Mag und Herbert Schneider schrubben und putzen das Becken mit Hochdruckreinigern sauber.

Das Füllen des Beckens mit frischen Wasser dauert erneut drei Tage. Danach geht der Wasserkreislauf wieder in Betrieb, die Wasserqualität wird einreguliert – was weitere zwei Tage dauert.

„Nach Erreichen der Badewasserqualität werden Wasserproben von einem Prüfinstitut gezogen und im Labor untersucht“, erläutert die Bad-Chefin. Erst wenn das Institut die Freigabe erteilt, darf das Bad geöffnet werden. Deshalb rechnen Carolin Beck und ihr Team damit, dass Badegäste ab 16. Januar wieder hinein dürfen. „Wir hoffen, dass alles nach Plan verläuft.“

Zusätzlich laufen während der drei Wochen diverse Arbeiten in der Wassertechnik im Keller. Die Filterkohle wird erneuert, Schwallwasserbehälter und Chlorungsanlage gereinigt. „Solche Arbeiten sind während des regulären Betriebes nicht möglich“, so Beck.

Die erste große Revision nach der vor knapp zwei Jahren beendeten Sanierung nutzen die Stadtwerke als Betreiber auch für diverse Arbeiten in der neuen Sauna. Dort hatte von Anfang an eine Deko-Glasschale im Dampfbad Probleme verursacht. „Trotz schriftlichem Hinweis an der Tür des Dampfbades ‚Kein Wasser in die Glasschale‘ steht regelmäßig zum Betriebsende diese Schale voll mit Wasser“, erläutert Carolin Beck.

Problem Wasserstau

Dieser Wasserstau habe Technikprobleme verursacht, und es sei Wasser im Saunakeller ausgetreten. Um Folgeschäden zu vermeiden, wurde die Glasschale nun abmontiert. „Gestern haben wir sie zunächst interimsweise durch eine Buddha-Figur ersetzt“, sagt Bad-Chefin Beck.

Parallel dazu werden in den Duschen die Wartungsfugen ausgetauscht, die gesamte Sauna werde nach dem Schaden am Saunaofen gewartet.

Warum aber wählen die Stadtwerke ausgerechnet die Ferienzeit für die Schließung? Damit möglichst wenig Schwimmunterricht für die Schulen ausfalle, erklärt Carolin Beck. „Das Karbener Bad nimmt seinen Lehrauftrag sehr ernst. Leider können immer mehr Kinder nicht schwimmen.“

Hinzu komme, dass die Besucherzahlen in den Weihnachtsferien erfahrungsgemäß niedrig seien. „Viele nutzen die Feiertage für die Zeit in der Familie oder um Verwandte zu besuchen – und weniger das Schwimmbad“, sagt die Bad-Chefin. Solche Schließungen seien auch in Zukunft nötig. Doch werde die Wartung der Sauna künftig stets im Sommer erfolgen. (den)