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Schnell und klein

Punktuelle Lösungen sollen Verkehr auf der B3 flüssiger fließen lassen

Wetterauer Pendlermagistrale: B3 zwischen den Stadtteilen Okarben und Kloppenheim. Bis hier eine neue Trasse gebaut wird, dürfte viel Zeit vergehen. So lange wollen die Karbener nicht warten, drängen auf Verbesserungen, damit die Staus weniger werden. Foto: den
Wetterauer Pendlermagistrale: B3 zwischen den Stadtteilen Okarben und Kloppenheim. Bis hier eine neue Trasse gebaut wird, dürfte viel Zeit vergehen. So lange wollen die Karbener nicht warten, drängen auf Verbesserungen, damit die Staus weniger werden. Foto: den

Noch ein bis zwei Jahrzehnte dürften vergehen, bis die B3 in Karben eine neue Trasse erhält. So lange will man in der Stadt aber nicht warten. Stattdessen setzt Karben auf schnell machbare, effektive Verbesserungen.

Karben. Wer von Karben aus morgens nach Frankfurt mit dem Auto pendelt, der steht schon in Karben im Stau. „Wir sind eine Wachstumsregion“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Mehr Einwohner hätten eben mehr Autos. Und der öffentliche Nahverkehr könne das Verkehrswachstum ohne S-Bahn-Ausbau nicht auffangen: „Die S6 ist morgens voll und oft verspätet“, seufzt der städtische Verkehrsplaner Ekkehart Böing.

Noch voller dürfte es auf der B3 werden, sobald im Herbst die Karbener Nordumgehung sowie 2017 die Wöllstädter Umgehung weiteren Verkehr auf die Wetterauer Haupt-Pendlermagistrale spült. Zwischen Butzbach und Frankfurt gebe es dann auf der B3 nur noch in Karben „ein Schwachstück“.

Bisher sind sich Stadt und Bund uneins über den Verlauf der B3-neu. „Selbst wenn wir uns heute einigen würden, dauert ein Planungs- und Bauprozess heutzutage ja 15 bis 20 Jahre“, sagt Rahn. So lange aber mag er nicht warten.

„Wir gehen zweigleisig vor“, erklärt Fachmann Böing. So arbeiten die Karbener zum einen mit dem Bund und der Planungsbehörde „Hessen Mobil“ im Hintergrund weiter an einer Ausbau-Lösung. Zum anderen will der Bürgermeister „schnelle, kleine Lösungen“: Vier Knackpunkte haben die Karbener ausgemacht. Der wichtigste: „Hauptursache für die Staus ist morgens der zufließende Verkehr an der Auffahrt Dortelweil“, sagt Böing. Längst haben Bad Vilbel und Karben über das Land den Ausbau des zweispurigen Abschnitts zwischen beiden Städten auf vier Spuren für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Zudem solle die Einfädelspur nach dem Abzweig nach Bad Homburg verlängert werden. Verbessert werden müsse auch der Verkehrsfluss an der Kreuzung der B3 in Okarben.

Probleme gebe es zudem am Abzweig der Kreisstraße 9 nach Petterweil nahe des Berufsbildungswerks (BBW). Auch dafür hat Planer Böing schon eine Lösung im Blick: Da die B3 noch in diesem Jahr zwischen Kloppenheim und dem Anschluss zur Nordumgehung vor dem BBW auf vier Spuren erweitert werde, könne die B3 auch gleich noch ein paar hundert Meter länger vierspurig werden – bis zum Gewerbegebiet Spitzacker. (den)