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Schulterschluss in der Jugendarbeit – Mit einem Stadtjugendring soll das Engagement sämtlicher Stellen koordiniert werden

Nidderau. Nicht übereinander, sondern miteinander reden. Das schwebte Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) vor, als er seinen Fachbereichsleiter Kinder und Jugendförderung, Holger Nix, vor kurzem anwies, alle Kirchen- und Vereinsvertreter, die sich mittelbar oder unmittelbar mit Jugendarbeit befassen, zu einer größeren Gesprächsrunde einzuladen. Als Ziel hatte er sich die Bildung eines Stadtjugendringes vorgenommen, der die Angebote für die Jugend innerhalb der Stadtgrenzen künftig koordinieren soll.

„Die Stadt kümmert sich seit längerem mit vielen Programmen um die Jugendlichen im Stadtgebiet. Das Gleiche tun die Vereine“, erklärte Schultheiß das Vorhaben. „Dabei wird vieles doppelt angeboten, während anderes wegen Platzmangels oder zu geringer Nachfrage unter den Tisch fällt“, fuhr der Verwaltungschef fort. Was bei den Erwachsenen über die Vereinsringe in den jeweiligen Stadtteilen längst üblich sei, müsse auch in der Jugendarbeit möglich sein. So könne er sich vorstellen, dass etwa Vereine die Jugendhäuser der Stadt mitbenutzen könnten oder dass die Stadt zusammen mit Vereinen gemeinsame Jugendfreizeiten planen sollten. Da es immer schwieriger werde, Jugendliche ab 14 Jahren in Anbetracht etwa von Videospielen für kreative Freizeitbeschäftigung zu begeistern, müssten deshalb alle, die städtischen Einrichtungen ebenso wie die Kirchengemeinden und Initiativen zusammen wirken. Am Donnerstagabend war es dann soweit. Gut 30 Vertreter der unterschiedlichsten Vereine und der Kirchen waren der Einladung ins Jugendzentrum „Blauhaus“, gefolgt.

Tatsächlich stellte sich schnell heraus, dass es zwar sehr viele Freizeitangebote von den Vereinen für Kinder und Jugendliche jeglicher Jahrgangsstufe gibt, dass es aber an einer sinnvollen Abstimmung mangelt. In der Diskussion wurde auch deutlich, dass viele Vereine ihre Angebote nur für Jugendliche, die dem Verein bereits angehörten, anboten. Die Tore für andere Kinder und Jugendliche stehen meist nur am Tag der offenen Tür oder an Schnuppertagen offen. Auch wenn alle Vereinsvertreter das Zusammenrücken in Sachen Jugendarbeit begrüßten und auch an der Umsetzung der Pläne des Bürgermeisters mitarbeiten wollten, so kam Schultheiß seinem Vorhaben, der Bildung des Stadtjugendringes an diesem Abend, doch nur erst einmal einen ersten Schritt näher. (jwn)