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Sehen, hören und erkennen – Nabu-Mitglieder erläutern Vogelstimmen zur Vorbereitung auf die Stunde der Gartenvögel

Karben. Zum fünften Mal hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am vergangenen Wochenende bundesweit zur Stunde der Gartenvögel aufgerufen. Die Bürger waren aufgefordert, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und auf alles zu achten, was Flügel hatte, zwitscherte und vom heimischen Balkon oder im Garten zu sehen oder zu hören war.

Zum „Üben“ beim Erkennen der Vogelarten hatte der Nabu Karben auf den Rosenhang nach Klein-Karben eingeladen. Vorsitzender Dr. Jürgen Becker zeigte Fotos der heimischen Vögel und erläuterte äußere Erkennungsmerkmale, während Nabu-Mitglied Hartmut Polzer dazu den jeweiligen typischen Gesang abspielte.

Die Vögel sollten gezählt und die Ergebnisse per Postkarte an den Nabu geschickt, gemailt oder telefonisch mitgeteilt werden. Im vergangenen Jahr haben sich bundesweit 45 000 Menschen an der Aktion beteiligt.

Durch die Auswertung der Daten bei der Aktion bekomme der Nabu einen Überblick, wie es um Anzahl und Verbreitung typischer heimischer Arten wie Amsel, Meise, Fink, Star und Spatz in den verschiedenen Regionen bestellt sei. Zwar würden bei der Zählung durch Laien Fehler gemacht, räumte Becker ein, dennoch ließen sich durch die Beobachtungen über Jahre hinweg Trends erkennen. Beim Rundgang über den Klein-Kärber Friedhof ließen sich nur wenige Vögel hören oder blicken. Das zuverlässigste Merkmal zur Bestimmung der Art sei es, wenn man den Vogel sehen und hören könne, erklärte Becker. Den Beweis lieferte eine Ringeltaube: Sie machte erst durch ihr Gurren über den Köpfen der Besucher auf sich aufmerksam, dann flog sie mit lautem Flügelschlagen davon. Doch die meisten Vögel ließen sich entweder sehen oder hören. Ein Amselpärchen hüpfte auf Nahrungssuche durchs Gras, ohne dabei auch nur einen Laut von sich zu geben.

Ein Fernglas könne bei der Bestimmung hilfreich sein. Denn um den Vogel allein anhand des Gesangs zu bestimmen, sei einiges an Übung nötig, räumte Nabu-Mitglied Reinhard Müller ein. Ihm gelang es meist problemlos, den Gesang einer Mönchsgrasmücke und von einer Gartengrasmücke zu unterscheiden.