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Sonnenstrom für über 900 Haushalte

Sebastian Wollny, Mario Beck und Thomas Schrage (v.l.) Foto: Privat
Sebastian Wollny, Mario Beck und Thomas Schrage (v.l.) Foto: Privat

Karben. Karben soll Solarhauptstadt der Wetterau werden. Dieses ehrgeizige Ziel hat sich die Karbener CDU bereits letztes Jahr auf einer Klausurtagung gesetzt. Es seien schon zahlreiche Photovoltaik-Anlagen (PV) auf Dächern privater wie auch städtischer Gebäude installiert, bei Neubauten wie Kindergärten plane die Stadt dies gleich regelmäßig mit.
Zusätzlich sollen, so die Christdemokraten in einer Pressemeldung, Potenziale auf Freiflächen, die für Landwirtschaft weniger gut geeignet sind, genutzt werden – so nördlich von Okarben zwischen der Bahntrasse und der B3. Hier machten sich Okarbens Ortsvorsteher Sebastian Wollny, Karbens CDU-Vorsitzender Mario Beck und Stadtverordneter Thomas Schrage kürzlich ein Bild vor Ort und besprachen das weitere Vorgehen.
»Auf dem Gelände der alten Baumschule stehen uns über 20.000 Quadratmeter zur Verfügung, südlich davon weitere 11.000 Quadratmeter. Würde man beide Flächen mit Photovoltaik-Module belegen, könnten gut 2,3 Millionen Kilowattstunden Grünstrom pro Jahr produziert werden. Rechnerisch reicht dies, um den Jahresverbrauch von 930 Haushalten zu decken. Das entspricht wiederum knapp 60 Prozent der Okärber Haushalte«, fasst Wollny zusammen.
Bereits im Jahr 2017 hatte die CDU beantragt zu prüfen, ob diese Fläche für Photovoltaik geeignet sei. Die seinerzeitigen Rahmenbedingungen seien jedoch ungünstiger als heute gewesen, weshalb zunächst PV-Dachanlagen auf städtischen Gebäuden priorisiert wurden. Nun habe eine erneute Prüfung ergeben, dass die Fläche als geeignet angesehen werden kann, wie kürzlich in einer Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur vorgestellt worden sei.
Die Fläche befinde sich auf Grund der Einengung zwischen den Verkehrswegen in einer privilegierten Zone, für die es keine aufwendige Baugenehmigung bedürfe. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage werde stark davon abhängen, welche Preise am Strommarkt in der Direktvermarktung zu erzielen sei, oder ob die Mindestvergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz greife.
»Wir werden außerdem prüfen, ob sich ein Energiespeicher für die Anlage lohnt oder perspektivisch nachgerüstet werden kann, damit die Anlage einen zuverlässigen und witterungsunabhängigen Beitrag zur Stromversorgung leisten kann und dementsprechend höher vergütet wird«, erläutern die Christdemokraten in ihrem Statement.
Als Fazit halten Sebastian Wollny, Thomas Schrage und Mario Beck fest: »Mit unseren derzeitigen und den weiter geplanten Photovoltaik-Anlagen sowie den bei Petterweil geplanten Windkraftanlagen sorgen wir Schritt für Schritt für eine nachhaltige Energieversorgung mit regionaler Wertschöpfung bei uns in Karben.« (zlp)