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Surfen im sozialen Netz

Bad Vilbel. Mit einer eigenen Internet-Suchmaschine will die Stadt Bad Vilbel jetzt Orientierung im sozialen Bereich bieten. Der „Sozialkompass“ sei eine völlige Neuentwicklung, betonte Sozialamtsleiter Klaus Jäger. Wenn Bürger wissen wollten, wer in der Stadt Herzsport anbietet, wo es Schwangerschaftsgymnastik gibt, barrierefreie Restaurants, Wohngeld, Drogenberatung oder Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche – dann habe man diese Fragen bisher „nicht oder nicht ausreichend beantworten können“. Viele private Anbieter seien nicht bekannt, Vereine ohne Internet-Präsenz dort auch nicht aufzufinden, so Jäger. Und ein gedrucktes Adressbuch nach Muster der Gelben Seiten „ist morgen schon nicht mehr aktuell“.

Der Internet-Sozialkompass soll als offene Plattform allen Anbietern zur Verfügung stehen, sie können sich auf der Website selbst anmelden und vorstellen. Jutta Wagner, die Leiterin des Familienbüros, prüft die Einträge und gibt sie dann frei. Bei der Vorbereitung des „Sozialkompass“ habe sie mangels solcher Angebote überhaupt nicht auf andere Kommunen zurückgreifen können, sagt Wagner. Für die Einträge gibt es keine festen Grenzen, nur Kaffeefahren wolle man nicht bewerben, so Jäger. Doch barrierefreie Restaurants, Ärzte und auch das „Tollhaus“ dürfen sich eintragen, schließlich ergänze auch das kommerzielle Spielhaus Angebote etwa bei Kindergeburtstagen, so Sozialdezernent Jörg Frank (CDU). Auf den Seiten werden übersichtlich Ziele, Angebote, Leistungen und Kontaktdaten aufgelistet. Links führen direkt auf die Homepage der jeweiligen Anbieter.

Die seit Frühjahr im Aufbau befindliche Internet-Seite ist auch für Behinderte nutzbar, wie der Stadtverordnete Hajo Prassel (SPD) vom Arbeitskreis Barrierefreiheit bestätigt habe. Auch Blinde könnten die Seite über einen Screenreader hören.

Derzeit steht die Seite aber noch in den Startlöchern, hat erst 40 Einträge überwiegend mit städtischen Angeboten. Doch nun sollen alle Vereine und Initiativen angeschrieben werden, „im Altersheim bin ich selbst gewesen“, sagt Wagner, um dort für das Projekt zu werben. Die Einträge sind kostenlos. Wer kein Internet zu Hause hat, kann die Suchmaschine an einem Internet-Terminal im Eingangsbereich des Sozialamtes, Friedberger Straße 6a, nutzen. Ein zweites Terminal soll demnächst im Bürgerbüro installiert werden. Die Internet-Seite steht noch ganz am Anfang, weshalb es unter „barrierefrei“ noch „0 Einträge“ gibt. (dd)

www.sozialkompass-bad-vilbel.de