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Verträge unterschrieben- August sollen Arbeiten für neue Anlage zwischen Karben und Heldenbergen starten

Karben. Die Energiewende komme voran – große Worte findet Karbens Stadtrat Michael Ottens (FW), zuständig für die Stadtwerke, für den Startschuss der Biogasanlage am Marienhof in Groß-Karben. Die Stimmung in der Gaststätte „Zum Treffpunkt“ in Burg-Gräfenrode war da am Mittwoch schon deutlich bodenständiger.

Die Firma, die die neue Anlage baut und besitzen wird, ist breit aufgestellt und tief in der Region verwurzelt: 19 einzelne Landwirte sind als Partner mit 5000 bis 100 000 Euro Einlagen eingestiegen; sie setzen nun in der Gaststätte ihre Unterschriften unter den Vertrag. Zusammen sollen sie am Ende 30 Prozent an der „Karbener Biogas GmbH & Co. KG“ halten.

Genau so viel halten auch die Stadtwerke Karben, zahlen dafür knapp 620 000 Euro ein. Größter Teilhaber sind die Städtischen Werke Kassel mit 35 Prozent. Mit fünf Prozent ist der Entwickler des Projekts, die Firm Abicon aus Gilsberg bei Kassel, mit im Boot. Mit ihrer Beteiligung habe die Stadt Karben vollen Zugriff und Einfluss im operativen Geschäft, erklärt Ottens. „Damit wird unter anderem sichergestellt, dass die Zusagen aus dem Planungsverfahren eingehalten werden.“ Für die Karbener soll sich die Anlage doppelt lohnen: Zum einen natürlich dadurch, dass sie jährlich 31 Millionen Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien produziert – genug für fast die Hälfte der Haushalte der Stadt. Zudem werden 18 000 Tonnen CO2 in jedem Jahr eingespart. Langfristig bleiben aber auch Teile der Gewinne in Karben – ebenso das gesamte Steueraufkommen, weil die neue Firma hier ihren Sitz hat.

Die Anlage, weit entfernt von den Dörfern rundum und mitten auf den Feldern zwischen Groß-Karben, Heldenbergen und Kaichen gelegen, soll noch in diesem Jahr ans Netz gehen – denn die Anlage ist auf die bis 31. Dezember gültigen Einspeisevergütungen hin kalkuliert. Deshalb sollen schon Anfang August die Bauarbeiten am 10-Millionen-Euro-Projekt starten.

Gepeist werden soll die Anlage vorwiegend mit Mais, Pferde- und Putenmist – was zumeist in direktem Umfeld der Anlage angebaut wird oder anfällt. (den)