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Wünsche der Kinder – Die Stadt diskutiert neues Konzept mit Jugendbeirat

Nur Rutsche und Sandkasten bietet der Spielplatz an der Schönen Aussicht in Okarben. Archivfoto: den
Nur Rutsche und Sandkasten bietet der Spielplatz an der Schönen Aussicht in Okarben. Archivfoto: den

In ganz Karben will die Stadt die Spielplätze auf Vordermann bringen. Das Konzept dafür musste nun den Härtetest bestehen: Die Mitglieder des Kinder- und Jugendforums sollten ihre Meinung dazu sagen.

Karben. Mit grünen und roten Punkten sollen die jungen Leute markieren, welche der 28 Spielplätze in Karben sie gut oder schlecht finden. Als die Mitglieder des Karbener Kinder- und Jugendforums fertig sind, wundern sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und der Leiter des Fachbereichs Bauen, Heiko Heinzel. Wieso haben die Kinder den tristen Schulhof der Kurt-Schumacher-Schule grün markiert, also positiv bewertet?

Nur was für Babys!

Es ist eine Anekdote, die Bürgermeister Rahn aus der nicht-öffentlichen Sitzung des Nachwuchses erzählt. Das städtische Konzept zum Umbauen der Spielplatz-Infrastruktur in allen Stadtteilen habe man den Kindern als Nutzer vorgestellt, erläutert Rahn. „Kinder sehen das mit ganz anderen Augen“, ist er vom Ergebnis angetan.

Vor allem, weil es voll dem Konzept entspricht: „Ein Steppke sagte: ,Mir reicht ein richtig schöner Spielplatz in meinem Stadtteil.‘“ Wenn dieser gut ausgestattet sei, seien 300 oder 400 Meter mehr Fußweg kein Thema. „Ein paar Minuten länger zu laufen, darüber diskutieren die Kinder gar nicht.“

Die Kinder hätten den Fachleuten klar gemacht, dass die vielen nur mit Sandkasten und kleiner Rutsche minimal ausgestatteten Spielplätze den Großteil der Zielgruppe gar nicht anlockten. „Da sagen schon Sieben- und Achtjährige: Das ist doch nur was für Babys“, erklärt Rahn den Parlamentariern in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Unterm Strich habe man von den Kindern „das bestätigt bekommen, was uns die Büros vorher technisch qualifiziert erarbeitet hatten“, erklärt Heinzel. Das Konzept der Stadt sieht vor, je Stadtteil einen Spielplatz besonders gut auszustatten. Im Gegenzug sollen einige der kleineren Spielplätze wegfallen – vor allem, wenn sie nahe beieinander liegen – und zu Bauplätzen werden. Aus dem Erlös will die Stadt die Spielflächen-Runderneuerung bezahlen. Von den Kindern seien nun viele Anregungen gekommen.

Einfache Lösungen

„Die meisten kosten kein großes Geld“, sagt Rahn. Zum Beispiel, dass die Wiese neben der Kita in Rendel zum Bolzplatz werden könnte. „Dafür sind bloß zwei Tore nötig.“ Und was ist mit dem Spielplatz an der „Kurt“? Das hätten die Kinder auf Nachfrage schnell erklärt, sagt Guido Rahn. „Die Tischtennisplatten dort seien gut.“ Den Kindern genüge einfach eine Platte, um drauf zu spielen, erfährt der erstaunte Bürgermeister. (den)