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Gebühren steigen – Weil Zuschüsse sinken, wohl ab August höhere Beiträge für Kinderbetreuung

Karben. Mit 180 Geburten hatte die Stadt fürs vergangene Jahr gerechnet. Doch 201 Kinder sind es geworden. „Sehr erfreulich“, findet das Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Doch leider dürfte das die Stadt auch teuer kommen.

Bald kommen die ersten Knirpse ins Alter, dass sie in Krippen betreut werden sollen. Und auf ein so starkes Plus ist die Stadt trotz des seit zwei Jahren laufenden, massiven Ausbaus der Betreuungsplätze nicht ausgerichtet. Eine weitere Gruppe einzurichten „kostet locker 100 000 Euro im Jahr“, seufzt Rahn. Dabei hat die Stadt gerade andere Sorgen. Zwar nicht, wie erst geplant, sofort auf Null, aber doch massiv kürzt der Wetteraukreis seine Förderung für die Betreuung der Unter-Dreijährigen: Dieses Jahr zahlt er noch 45 Prozent der bisherigen Gelder, 2013 dann nur noch 25 Prozent. Am Füllen der Lücke will Rahn die Eltern zur Hälfte beteiligen. Zum neuen Kindergartenjahr sollen die Gebühren steigen. In Karben geht es „um 15 bis 18 Euro“ pro Kind und Jahr, also ein Plus von rund zehn Prozent.

Die Stadt muss – abgesehen von der eigenen Finanzlücke – aller Voraussicht nach auch die fehlenden Gelder der Freien Träger mit schultern. „Wir haben gültige Verträge mit der Stadt“, sagt Michaela Eichwede vom Montessori-Kinderhaus in Klein-Karben. Da der Verein seine zehn Betreuungsplätze im Auftrag der Stadt anbiete, müsse diese „erstmal gewisse Sachen auffangen“. Eichwede schätzt, dass Montessori die Beiträge wohl nicht erhöhen muss. Die liegen bei 490 Euro pro Kleinkind und Monat. Gleichsam setzt die Petterweiler Spielgruppe auf Hilfe. „Wir wollen nicht erhöhen und verhandeln mit der Stadt“, erklärt Vorsitzende Nicole Schwegler. Bürgermeister Rahn räumt ein, dass die Angebote der Freien Träger die Stadt auch bei mehr Unterstützung immer noch billiger kämen als eigene Krippen. „Freie Träger erhalten höhere Zuschüsse vom Land.“ Daher soll auch die neue Kita samt Krippe in der Luisenthaler Straße ab dem Herbst privat betrieben werden. Die Entscheidung solle das Parlament im März treffen, kündigt Guido Rahn an. Im Rennen sind ein Anbieter aus Nürnberg, der ASB, die Johanniter und eine Fraport-Tochter. (den)