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Homage auf Haydns Musik – Das Buchberger-Quartett konzertierte in der St. Michaelis-Kirche in Klein-Karben

Karben. „Das hat es ja überhaupt noch nie gegeben“, entfährt es Horst Heckel freudig am Abend des 12. Dezembers. Am Eingang der kleinen St. Michaeliskirche in Klein-Karben drängen sich dicht die Gäste. Trotz klirrender Kälte reicht die Schlange der um Einlass Bittenden bereits eine Stunde vor Konzertbeginn bis weit die Stufen herab. Beim Adventskonzert bei Kerzenschein wollen sie alle der Abschlussdarbietung zum Haydn-Jahr lauschen.

„Unsere Veranstaltungen sind eigentlich immer gut besucht“, sagt Heckel, der Vorsitzende des Förderkreises Musik in der Kirche, stolz. „Das haben wir in erster Linie Hubert Buchberger zu verdanken, der uns die Kontakte zu erstklassigen Künstlern vermittelt“, schwärmt er über die langjährige Zusammenarbeit mit dem Professor der Frankfurter Musikhochschule. Dieser selbst sowie die drei weiteren Akteure des Buchberger-Quartetts erfüllten mit ihren Klängen das gemütliche Gotteshaus.

Zu Ehren des vor 200 Jahren verstorbenen Komponisten boten Hubertus Buchberger und Julia Greve an der Violine, Joachim Etzel mit der Viola und Helmut Sohler am Violoncello vier Streichquartette von Joseph Haydn (1732 bis 1809).

Die seit 1974 als Quartett musizierenden Streicher empfingen ihre rund 170 Zuhörer mit dem Musterbeispiel eines klassischen Streichquartetts in G-Dur, Opus 64, das vom Allegro über ein Menuetto und Adagio reichte und in einem Presto mündete. Bereits von 2005 bis 2009 hatte das preisgekrönte Ensemble den Gesamtzyklus aller 69 Streichquartette Haydns im Frankfurter Holzhausenschlösschen eingespielt.

Dies ließ auch das – so Buchberger mit einem Lächeln – „nicht bequem zu spielende“ Streichquartett in der seltenen Tonart E-Dur mit seiner experimentellen Harmonik aus der Zeit des „Sturm und Drang“ und der Empfindsamkeit (1770) in einem Moderato, gefolgt von einem Menuett, Adagio und Finale Presto, im Schein der zahlreichen Kerzen adventlich anmuten.

Nach der Pause ging es mit einem Presto in F-Dur, Opus 2, weiter über tragend-melodiöse Töne eines Menuetts, zum Adagio, und einem erneuten Menuett Allegretto zum abschließenden Allegro. Ein weiteres Meisterwerk Haydns, das so genannte „Quintenquartett“ in D-Moll, Opus 76, beendete den Querschnitt durch das Schaffen des Komponisten. (ssp)