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Nachwuchs im Visier – Der Schützenverein Burg-Gräfenrode richtete das Neujahrsschießen aus

Karben. Er ist erst 15 Jahre alt, doch auf Steffen Knauf lastet eine große Verantwortung: Der Schüler ist die Nachwuchshoffnung des Schützenvereins Burg-Gräfenrode. Und er ist das einzige Vereinsmitglied, das die Schützen bei einem Wettbewerb 2009 vertreten wird. „Ich bin traurig und enttäuscht, dass von 75 Mitgliedern keiner Interesse hat, eine Mannschaft zu bilden, um an Wettkämpfen mit der Sportpistole teilzunehmen“, beklagt der erste Vorsitzende Dieter Knauf beim Neujahrsschießen.

Von den 75 Mitgliedern seien höchstens 15 regelmäßig an Schießständen in Burg-Gräfenrode anzutreffen. Und auch das Thema Jugendarbeit bereitet Knauf schlaflose Nächte. „Zurzeit sind es lediglich drei Jugendliche, die bei uns Mitglied sind“, so Knauf.

Aus diesem Grund setzt er auch seine ganze Hoffnung auf seinen Enkel Steffen, der beim Neujahrsschießen eifrig damit beschäftigt war, Gleichaltrige für den Schützenverein zu gewinnen.

Im untersten Stockwerk des Vereinshauses bot der 15-Jährige Lichtgewehr-Schießen an. „Jeder ab zwölf Jahre darf daran teilnehmen, schließlich geht vom Lichtgewehr keinerlei Gefahr aus“, erklärte der Vorsitzende der Roggauer Schützen.

Für Steffen war es eine ungewohnte Situation, einmal auf der anderen Seite zu stehen und Gleichaltrigen Tipps zu geben. Doch er scheint genau der richtige Mann für eine solche Aufgabe zu sein. Bei der deutschen Meisterschaft in München landete er auf dem 17. Platz.

„Ich finde es sehr schade, dass so wenige Jugendliche diesen Sport betreiben. Viele Gleichaltrige interessieren sich eben eher für Fußball“, betonte der Teenager.

Etwas Positives brachte das Neujahrsschießen doch noch mit sich: Der Zusammenhalt unter den Vereinen wurde deutlich demonstriert. So nahmen Rosi Lehnhardt, Florian Schulze und Herbert Glanegg als Vertreter des Roggauer Dartclubs am Glücksschießen teil. „Der Zusammenhalt in unserem kleinen Ort ist einfach großartig.“ Wenigstens in dieser Hinsicht hatte Dieter Knauf Grund zur Freude. Am Ende wurden zwölf Pokale vergeben – an geübte Schützen wie Hobbyschützen gleichermaßen.