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Viel Platz für Mais – Offizieller Spatenstich für Karbens neue Biogas-Anlage

Karben. Eine Hand voll Landwirte hat sich auf dem Gelände an der Kreisstraße zwischen Groß-Karben und Heldenbergen eingefunden – für ein Projekt, das ihnen ihre Zukunft sichern soll: Karbens Biogas-Anlage.

Inmitten der Landwirte steht Ulrich Löttert-Götz. Der Mitarbeiter der Gilserberger Firma Abicon hat das Zehn-Millionen-Euro-Projekt seit mehr als einem Jahr in unzähligen Sitzungen, Gesprächen und Tagungen in Karben und den umliegenden Orten vorgestellt, Details erläutert, Vorurteile ausgeräumt. „Er war die treibende Kraft“, lobt sein Chef Andreas Möller. Er ist auch Chef der neuen Karbener Biogas GmbH. In ihr haben sich zu je 30 Prozent die Stadtwerke aus Karben und Kassel zusammengetan, dazu Projektentwickler Abicon und 20 Landwirte.

Ende des Jahres wollen sie die neue Anlage in Betrieb nehmen, um den aktuellen Einspeisesatz für die Öko-Energie zu sichern. Dafür liefen Planung und Genehmigung im Blitztempo wie nun der Bau. Nach wenigen Wochen sind die ersten Flächen fertig, auf denen die Maissilage gelagert werden soll.

„Ist der Mais denn schon soweit“, will Löttert-Götz wissen. Landwirt Hans-Michael Moscherosch zuckt die Achsel. „Das weiß ich nicht, habe noch nicht nachgeschaut“, antwortet er: „Vor dem 26. September geht das hier doch eh nicht los.Mit jenem Montag wird der erste Teil der Anlage in Betrieb gehen. Auf 10 800 qm Asphaltfläche werden die Landwirte dann ihren Mais abkippen. Eine Raupe wird die Silage dort verdichten. Aus Zeitgründen ist erst die Hälfte der Fläche fertig, der Rest folgt später. Auch den Spatenstich spart man sich: Kurz setzt sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU) in einen Bagger, fährt ein paar Meter vorwärts. Fertig. Im April nächsten Jahres soll „der operative Betrieb“ dann „voll losgehen“, kündigt Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW) an. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Beispielsweise müssen die Netzdienste Rhein-Main noch eine Übergabestation für das Biogas errichten und die Betreiber eine Leitung dorthin verlegen. Die Anlage soll genug Energie produzieren, um 5000 Haushalte mit Strom zu versorgen. (den)