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Wohnen mit Aussicht

Vier Mehrfamilienhäuser sollen 2016/17 an der Waldhohl in Groß-Karben gebaut werden

Diesen Blick über die Dächer von Groß-Karben bis in den Taunus werden die Bewohner am Waldhohlweg ab 2017 genießen. Foto: den
Diesen Blick über die Dächer von Groß-Karben bis in den Taunus werden die Bewohner am Waldhohlweg ab 2017 genießen. Foto: den

Um rund 100 Einwohner dürfte Groß-Karben bis Herbst 2017 wachsen. Vier Mehrfamilienhäuser sollen im Baugebiet an der Waldhohl gebaut werden. Das Projekt ist nicht nur Startschuss für die Bebauung des Areals – es ist auch das größte Bauvorhaben in der Geschichte der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.

Karben. Das dürfte eine absolute Eins-A-Wohnlage werden: Am Stadtrand gelegen, die Felder direkt in der Nachbarschaft, Schulen ganz nah, Kindergarten nicht weit. Und das Beste: Der Blick von den Feldern an der Waldhohl ist grandios. Weit ist die Landschaft zu sehen, über die Dächer Karbens und das Niddatal hinweg bis zu den Taunushöhen. Hier, in Groß-Karben, zu bauen und zu wohnen wird wohl nicht ganz günstig werden.

Im kommenden Jahr soll die Bebauung des Gebiets Kaltofen beginnen. Als erstes entstehen vier Mehrfamilienhäuser an der Südfront des Areals, also direkt am Waldhohlweg und neben der Kurt-Schumacher-Schule. Eigentlich, hatte es bislang geheißen, könne das Baugebiet erst erschlossen werden, wenn der Hauptkanal unter der Heldenberger Straße und der Parkstraße erweitert worden sei.

Im nächsten Jahr wollen die Stadtwerke damit beginnen. Möglich ist das, nachdem vor einigen Tagen der erste Abschnitt der Nordumgehung eröffnet wurde. Nun ist es unproblematisch, die Heldenberger Straße für den Verkehr zu sperren.

„Wir können aber schon früher beginnen“, erklärt Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU), zuständig für die Immobilienangelegenheiten der Stadt. Möglich sei das, weil der Kanal für die vier Häuser zunächst ans bestehende Kanalnetz angeschlossen werden könne.

13-Millionen-Invest

„Dafür reicht es noch aus“, sagt Stein. Später werde die Entsorgung der vier Wohnblöcke dann an die fürs Baugebiet neu gebaute Leitung angeschlossen. Zwei der vier Mehrfamilienhäuser errichtet die städtische Wohnungsbaugesellschaft (Wobau). „Das größte Projekt seit dem Bestehen der Wobau“ sei es, erinnert Stein. Rund sechs Millionen Euro nimmt der kommunale Betrieb dafür in die Hand. Eine solch enorme Investition sei „nur dank kluger und weitsichtiger Grundstücks- und Immobilienpolitik realisierbar“.

Eines der beiden Gebäude – das zum Karbener Weg hin – will sie als Eigentumswohnungen verkaufen. Das finanziere das Gesamtprojekt zum Teil, erläutert Stein. Das andere Mehrfamilienhaus aber wolle die Wobau dauerhaft im Bestand behalten, die Wohnungen vermieten. Das gesamte Areal hatte die Wobau von der Stadt gekauft.

Kleinere Wohnungen

Gut die Hälfte nutzt sie für den Bau ihrer beiden Häuser. Die andere Hälfte, knapp 3000 Quadratmeter, habe sie an die Baufirma Kleespies aus Jossgrund verkauft. Und Kleespies baut für 6,5 Millionen Euro zwei weitere Mehrfamilienhäuser, ebenfalls mit Eigentumswohnungen.

Alles in allem entstünden darin 75 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von gut 1300 Quadratmetern pro Wohnblock. „Wir haben in den vergangenen Monaten festgestellt, dass eine sehr starke Nachfrage nach kleineren Wohnungen besteht“, erläutert Otmar Stein. Statt bisher oft 90 bis 100 Quadratmetern sollten viele der Appartements in den Häusern nun 60 bis 80 Quadratmeter groß werden.

In jedem Haus können so 18 bis 20 Wohnungen untergebracht werden. Die Penthouse-Wohnungen mit großen Terrassen und zumeist dem schönen Blick gen Westen und Taunus sollen 80 bis 100 Quadratmeter groß werden. Gerade seien für alle vier Häuser die Bauanträge eingereicht worden. Stadtrat Stein geht davon aus, dass die Bagger in der ersten Hälfte des neuen Jahres rollen können. Im Herbst 2017 sollen die Wohnungen dann bezugsfertig sein.

Allerdings müssen die vier Häuser noch eine sehr grundsätzliche Hürde nehmen: Der finale Beschluss des Parlaments für das gesamte Baugebiet fehlt noch.

Derzeit laufe die Planung dafür, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). In ihrer Januar-Sitzung könnten die Stadtverordneten bereits grünes Licht für das Baugebiet geben. Zumindest hätten die archäologischen Untersuchungen des Geländes „keine bemerkenswerten Funde“ zutage gefördert. Unterkellert werden alle vier Häuser. Drei von ihnen erhalten auch Tiefgaragen. Zusätzlich sind Besucherparkplätze vorgesehen. (den)